Ein Forschungsprojekt der TU München befasste sich damit, wie polierte Kalksteine und Marmor wieder zum Glänzen gebracht werden können. Grundlage für die Forschung waren sakrale Kulturgüter aus Karbonatgesteinen in Westböhmen (Tschechien), die vor allem Schäden durch Verbrennungsabgase von schwefelhaltiger Braunkohle aufwiesen.
Innerhalb des Projektes kamen hochauflösende mikroskopische Verfahren zum Einsatz, um die Schädigung im Detail sichtbar zu machen und hieraus Schadensmechanismen anzuleiten. Eine Studie ermöglichte es, Erkenntnisse über die in der Barockzeit eingesetzten Poliermittel zu gewinnen. Diese überwiegend mineralischen Poliermittel können bei der Restaurierung von Oberflächen in modifizierten Rezepturen eingesetzt werden, um nicht nur eine ähnliche Politur, sondern auch die entsprechende Farbwirkung der Oberflächen zu erzielen.
Derzeit bereitet das Team um Dr. Gerhard Lehrberger von der Technischen Universität München eine umfangreiche Publikation über die Ergebnisse dieses grenzüberschreitenden Projektes vor. Darin sind naturwissenschaftliche, kunsttechnologische und kulturhistorische Aspekte berücksichtigt. Zudem konnte eine große Patenschaftsaktion für die Restaurierung der Holzskulpturen am Hochaltar der Stiftskirche in Teplá angestoßen werden.
Das Projekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Es hat die Projektnummer DBU-AZ 34330.
Foto: Säulen am Altar der Klosterkirche von Teplá, Tschechien. ©TUM