November 2020 // Viele unserer Mitglieder haben an einer Umfrage zum Kulturgüterschutz teilgenommen. Dafür möchten wir uns auch an dieser Stelle bei allen bedanken. Wir konnten damit herausfinden, in welchen Sparten es im VDR bereits Erfahrung auf dem Gebiet des Kulturgüterschutzes gibt, wer bereit wäre, für zukünftige Einsätze vor Ort zur Verfügung zu stehen, wer lieber im Hintergrund an der Planung oder Ausbildung beteiligt wäre und wer sich gerne auf diesem Gebiet weiterbilden würde.
Als nächstes gilt es nun zu überlegen, wie der VDR die Kompetenzen der Mitglieder am besten bündelt und strukturiert, damit diese einerseits im Notfall möglichst schnell und effektiv abgerufen und andererseits Interessierte auf diesem Gebiet ausgebildet werden können.
Workshop zum Kulturgüterschutz
Ende Oktober gab es einen von den KulturGutRettern, namentlich Christoph Rogalla von Bieberstein und Tatjana Held, organisierten Workshop, an dem Sven Taubert und Gisela Gulbins als Vertreter des VDR teilnahmen. Leider war aufgrund rasant steigender Corona-Infektionszahlen dann schließlich doch nur ein Online-Meeting möglich. Dieses nahm zwei Tage in Anspruch und erwies sich als intensiv und ergiebig. Es ging darum, das Vorhaben der KulturGutRetter konkrete Gestalt annehmen und die Erfahrungen der unterschiedlichen Teilnehmer*innen in diesen Prozess einfließen zu lassen. Die Teilnehmer*innen wurden in 2 x 3 Workshops eingeteilt und diskutierten an zwei Vormittagen zu den Themen Fernerkundung/Notfalldaten, Autopsie vor Ort, Planung/Konzeption, Netzwerk, Logistik und Notfalldokumentation. Am Nachmittag wurden die Ergebnisse dem Plenum vorgestellt.
Zusätzlich gab es Präsentationen von bereits existierenden Tools für den Kulturgüterschutz: den Kölner Notfallcontainer, den Dresdner Notfallzug Kulturgutschutz der Feuerwehr, die drei Säulen der Notfallvorsorge in Thüringen und das beim RGZM (Römisch-Germanisches Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie in Mainz) entwickelte Modul für einen flexiblen Einsatz im Notfall.
Einsatzzentrale soll geplant werden
Im Laufe der Veranstaltung kristallisierte sich mehr und mehr heraus, wie wichtig eine Zentrale ist, in der alle Fäden zusammenlaufen, die Einsatzteams nach Bedarf zusammenstellt, Ergebnisse auswertet und die wichtige Entscheidungen trifft. Diese Einsatzzentrale soll nun ins Leben gerufen und die Ausarbeitung der einzelnen Themenfelder vorangetrieben werden.
Der konstruktive und fruchtbare Austausch der an dem Workshop beteiligten Institutionen machte Spaß und stimmt optimistisch für den weiteren Verlauf des Projekts. Weitere Interessenten und Experten, die im Kulturgüterschutz bereits Erfahrungen gesammelt haben, sind gerne gesehen und können sich an die Bonner Geschäftsstelle des VDR wenden und mit dem Arbeitsausschuss Kulturgüterschutz Kontakt aufnehmen.