Am 15. und 16.01.2022 fand das diesjährige Vorpraktikant:innentreffen statt. Knapp 84 Vorpraktikant:innen aus neun verschiedenen Fachrichtungen haben in diesem Jahr online an Workshops teilgenommen, sich ausgetauscht und viele Fragen gestellt.
Wie in den letzten Jahren, startete das Treffen am Samstag mit einem Kurs über Naturwissenschaften. Von „Was Wasser so alles kann“ bis hin zu der Frage, wofür man Naturwissenschaften in der Restaurierung überhaupt braucht, wurden in kleinen Gruppen erstaunlich umfangreiche Antworten erarbeitet. Dabei ergänzten sich die Teilnehmer:innen mit ihren Erfahrungen aus den verschiedenen Ateliers und Werkstätten und brachten in der großen Runde viele wichtige Punkte zusammen. Ein digitales Aufatmen ging dann aber doch über die Bildschirme als klargestellt wurde, dass in den Eignungsprüfungen primär die Basics und keine Reaktionsgleichungen oder aufwendige Formeln abgefragt würden.
Nachmittags ging es mit Fragen zur Mappengestaltung weiter. Was gehört hinein, was nicht, was ist möglich und wo kann es zu Problemen kommen (Stichwort: unfixierte Kohlezeichnungen, von denen die ganze Mappe etwas hat…).
Bereits im Voraus waren Aufgabenstellungen an die Teilnehmer:innen verschickt worden. Einige der Resultate, z. B. Retuscheübungen und Bastelarbeiten, wurden uns vor dem Treffen zugeschickt. Kleine Tricks wie: „Erst der Plan, dann die Tat“, sollen in den Eignungsprüfungen später helfen.
Abgeschlossen wurde der Tag mit einem Objektbetrachtungsworkshop. Dafür wurden Breakout Rooms geschaffen, sodass sich die Praktikant:innen nach ihren Fachrichtungen jeweils die Workshops aussuchen konnten. Behandelt wurde die Frage, wie man sich einem Objekt nähert: Vom großen Ganzen ins Kleine, wie werden Bestand und Zustand auseinandergehalten und wie kann ich eventuell schon erste Schadensmechanismen und Ursachen benennen.
Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen der Hochschulen. Von allen Studienstandorten in Deutschland, zwei Hochschulen aus Wien und der Hochschule in Bern waren Vertreter:innen dabei, haben ihre Hochschulen vorgestellt und Fragen beantwortet. Dabei wurde wieder deutlich, was die einzelnen Hochschulen zu bieten haben. Bei der einen kann man direkt vom Campus in die Havel hüpfen (auch wenn davon abgeraten wurde), bei der anderen züchtet man seinen eigenen Schimmel, und bei wieder einer anderen werden den Studierenden Laptops (mit Touch und Stift!) zur Verfügung gestellt.
Wir bedanken uns herzlich bei den rund 28 Studierenden, die ihre Hochschulen vorgestellt haben, die die Workshops geleitet und die uns bei der Organisation und Umsetzung des Treffens unterstützt haben. Außerdem bedanken wir uns bei den Vorpraktikant:innen für ihre Teilnahme, wünschen ihnen viel Erfolg bei den Eignungsprüfungen und begrüßen sie herzlich in der Gemeinschaft der angehenden Restauratorinnen und Restauratoren!
Text: Lale von Baudissin