Lucas Cranach der Ältere war einer der einflussreichsten und produktivsten Künstler der Renaissance. Mehr als 2.000 Gemälde sind bereits im Cranach Digital Archive erschlossen. In einem weiteren Projekt sollen nun rund 300 Zeichnungen sowie 600 Holzschnitte und Kupferstiche erstmals interdisziplinär analysiert werden.
Die Forschungsergebnisse und hochauflösenden Abbildungen werden der Öffentlichkeit dann unter lucascranach.org frei zur Verfügung stehen. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Werkstattbetrieb erwartet das Forschungsteam auch Fortschritte bei der Zuschreibung von Werken. So lässt sich etwa genau bestimmen, welche Farbpigmente und Stifte verwendet wurden. „Zeichnungen wurden kopiert und Holzschnitte auch noch hunderte Jahre nach dem Tod Cranachs gedruckt. Wir können untersuchen, ob dabei auch Materialien verwendet wurden, wie sie für Cranachs Werkstatt typisch waren und so die Zuordnung klären“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Gunnar Heydenreich vom Cologne Institute of Conservation Sciences der TH Köln. Die eingesetzten bildgebenden Verfahren und Künstliche Intelligenz ermöglichen auch eine intensive Analyse des verwendeten Papiers.
(Foto: Amalie Hänsch)