Die Fachgruppe Polychrome Bildwerke plant ihre nächste Exkursion am 27.01.2024. Diesmal geht es nach Freising.

Das spätmittelalterliche „Gründonnerstagsretabel“ aus der unteren Sakristei des Freisinger Doms St. Maria und St. Korbinian ist durch ein trockenes Raumklima stark geschädigt. Das in einer beachtlichen Größe von etwa 3x4 m ausgeführte, spitzbogige Holztafelgemälde wurde von Hans Mair von Landshut im Jahr 1495 eigens für den Standort gefertigt, an dem es sich noch heute befindet. Spätere Veränderungen des Raumklimas, unter anderem durch die Trockenlegung der Mauerwerksfundamente und den Einbau einer Heizung im 20. Jahrhundert, setzten dem empfindlichen, hölzernen Kunstwerk stark zu. Während bis dahin in erster Linie die hohe Feuchtigkeit ein Problem darstellte, sind es seither die Trockenheit und hohe Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit.

Seit Januar 2022 läuft am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, zusammen mit der Technischen Universität München (Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion), dem Kompetenzzentrum Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) der Universität Bamberg und der restauratorischen Beratungsgesellschaft „Care for Art“, ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt (www.dbu.de/projektdatenbank/37502-01). Das interdisziplinäre Forschungsteam untersucht während der 30-monatigen Projektlaufzeit anhand des Fallbeispiels Freising die Möglichkeiten, stark geschädigten Kulturgütern die nötige Feuchte wieder zuzuführen und dauerhaft zu stabilisieren. Teil des Projektes sind ein Monitoringsystem und computergestützte Simulationen und Klimaschrankversuche an Dummies.

Die Exkursion bietet die Möglichkeit das Gemälde mit dem Monitoringsystem zu besichtigen und Näheres zum Projekt zu erfahren. Teil der Exkursion sind auch eine Besichtigung des Freisinger Doms und ein Besuch des Dommuseums.

Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Für alle Interessierten, die keinen Platz mehr bekommen haben: Im März 2024 wird eine kleine Tagung zum Projekt stattfinden. Weitere Informationen folgen.