Am 16. und 17. August 2024 traf sich das VDR-Präsidium im Haus der Kultur in Bonn. Zwei in Präsenz stattfindende Strategiesitzungen jährlich ergänzen seit 2023 die turnusmäßigen zweiwöchentlichen Online-Treffen des Präsidiums. Neue Arbeitsschwerpunkte wurden festgelegt und andere weitergeführt.
VDR-Geschäftsführerin Dr. Christiane Schillig gibt nachfolgend einen kurzen Überblick über die wichtigsten Punkte.
Die thematischen Schwerpunkte dieses zweiten Treffens waren
- die künftige Planung, Budgetierung und inhaltliche Ausrichtung des Restauratorentags des VDR,
- die Messe denkmal in Leipzig und das Vortragsprogramm des VDR,
- die Zugangskriterien zum VDR,
- der Öffentliche Dienst und das Stellenmarktteam des VDR,
- die Kooperation mit deutschsprachigen Hochschulen,
- die Solo-Selbstständigkeit und die zu verbessernde soziale Absicherung
- das Mentoring-Programm des VDR und
- die Bundestagswahl 2025.
Die Fokusthemen
- „Handlungsleitfaden zur Rettung von Kulturgut im Katastrophenfall“ (Projektende 2024),
- Mitarbeit im Klimaausschuss des Deutschen Museumsbundes,
- das Digitalisierungsprojekt NFDI4O,
- das E.C.C.O.-Projekt CHARTER (Projektende 2024)
waren ebenfalls Themen des zweitägigen Treffens. Hier steht der VDR im Austausch mit den entsprechenden Partnern.
Thematische Schwerpunkte
Das Präsidium möchte der Mitgliederversammlung im November vorschlagen, den Restauratorentag künftig alle drei Jahre zu veranstalten.
Dieser sollte erstmals wieder am Rande der Messe denkmal 2026 organisiert werden, dann im Turnus an einem jeweils frei festzulegenden attraktiven Ort in Deutschland. Hier geht es um das Steigern der Attraktivität für die Mitglieder. Auf der MV möchte das Präsidium ein Stimmungsbild dazu einholen. Es ist vorstellbar eher praxisbezogene Themen für Restaurator:innen in den Mittelpunkt des Restauratorentags zu stellen, eventuell sogar einzelne Workshops anzubieten. Ebenso vorstellbar wäre es, Mitgliederversammlungen, die nicht am Rande der Leipziger Messe standfinden, digital abzuhalten und auch digital zu wählen.
Auf der Messe in Leipzig wird das Thema Gefahr- und Giftstoffe Kernthema werden.
Der große Erfolg der VDR-Tagung im Mai 2024 bestärkte das Präsidium darin, dieses Thema einem erweiterten Kreis – den Leipziger Messebesuchern – vorzustellen. Denn überall in der Denkmalpflege und in Museen und Schlösserverwaltungen gibt es Bereiche, in denen Giftstoffe unerwartet auftauchen. Sie sind nicht immer leicht zu erkennen. Um ein gezieltes Kontaminationsmanagement zu betreiben, ist es unerlässlich, dass diese Stoffe erkannt werden. Im Wissen, dass alle Restaurator:innen in ihrem Berufsleben mindestens einmal auf Gefahrstoffe treffen, richtete der VDR 2020 einen Arbeitsausschuss Arbeitssicherheit ein. Dieser füllt sich nun beständig mit Leben.
Schon jetzt bereiten sich Präsidium und Geschäftsstelle auf die 2025 anstehenden Bundestagswahlen vor.
Es sollen wieder Wahlprüfsteine erstellt werden. Über Ideen dazu, wie die Interessen des Berufsstandes der Restaurator:innen in der Wahlperiode wirkungsvoll vertreten werden können, sind Präsidium und Geschäftsstelle dankbar.
Fokusthemen
Voraussichtlich Ende September wird der Handlungsleitfaden zur wirkungsvollen Erstversorgung von Kulturgut im Katastrophenfall digital veröffentlicht. Das Projekt startete Anfang 2023. Dies ist der erste Schritt des ehrgeizigen Projekts, das von der Kulturstiftung der Länder unterstützt wird. Der digitalen Veröffentlichung soll nach Möglichkeit eine Druckauflage folgen.
Beim Digitalisierungs-Projekt NFDI4Objects wird es konkret und das Engagement von VDR-Mitgliedern ist gefragt. Bei der nationalen Forschungsdateninfrastruktur geht es um die materiellen Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte. Der VDR arbeitet in der Task Area 4 – Protecting – mit.
Ein Aufruf zur Mitarbeit in zwei temporären Arbeitsgruppen wurde kürzlich unter allen VDR-Mitgliedern zirkuliert. Die erste Arbeitsgruppe möchte Standards für die Erstellung von kontrollierten Vokabularen innerhalb NFDI4O festlegen (z.B. Thesauri für Schadensphänomene, Thesauri für Konservierungsmethoden etc., jeweils für die diversen Materialien und Objektgruppen.). Die zweite Arbeitsgruppe möchte eine Übersicht darüber schaffen, welche kontrollierten Vokabulare es bereits im Bereich Restaurierung/Konservierung gibt, damit klar wird, welche Lücken zu schließen sind. Wer Lust dazu hat, sich mit standardisierten Wortlisten zu beschäftigen oder das sowieso schon tut, melde sich gerne beim VDR. Es ist ein wichtiger Beitrag, um Datenstandards zu etablieren und die Grundlagen für einen effizienten digitalen Daten- und Wissensaustausch zu schaffen.
Der VDR kooperiert mit dem Dachverband der Restauratoren, E.C.C.O., und dessen CHARTER-Projekt.
Die Akteure nahmen 2021 ihre Arbeit auf. 2022 unterzeichnete der VDR ein Affiliated Partnership Agreement mit E.C.C.O. Bei dem an der Hochschule in Barcelona angesiedelten vierjährigen Projekt, das 2024 endet, geht es darum, den Kulturerbe-Sektor und seine Berufe zu definieren. Der VDR hat ein Mitspracherecht u. a. in Fragen der Qualitätssicherung.
Foto: Symbolbild, vom VDR KI-generiert über Ideogram.