Prof. Roland Möller, 14.6.1935 – 20.12.2017
Zum Jahreswechsel erreicht uns die traurige Nachricht vom Tod Prof. Roland Möllers. Der VDR verliert mit ihm eine der großen Leitfiguren der Restaurierung im 20. Jahrhundert. Roland Möller prägte mehrere Generationen von Restauratorinnen und Restauratoren, vor allem natürlich jene, die das Glück hatten, bei ihm in Dresden studieren zu können, aber sein Einfluss ging weit über diesen Kreis hinaus.
Als junger Denkmalpfleger etablierte Möller u.a. die wissenschaftliche Behandlung historischer Architekturoberflächen mit seinen Untersuchungen u.a. von Fassaden in Weimar und Erfurt – zu einer Zeit, als diese selbst vielen Denkmalpflegern nur als austauschbare „Anstriche“ galten. Mit dem Schritt an die HfBK in Dresden begründete er dort in den frühen Achtzigern die Fachrichtung „Wandmalerei und Architekturfarbigkeit“. Restaurierung erforderte aus seiner Sicht zuerst Ernst und Respekt, konnte dann aber bei ihm und durch ihn unendliche Freude und Energie freisetzen. Die Liebe zur Kunst vergangener Epochen war bei Roland Möller eine Rückvergewisserung in ideologisch geprägten Zeiten, ein Kompass, der ihn unbestechlich und unbeugsam machte. So gelang ihm noch vor dem Ende der DDR u.a. der fachlich-kollegiale Brückenschlag im Rahmen des BMFT-Projekts in Niedersachsen.
Zahlreiche Kunstwerke der Wandmalerei, beispielsweise die Schwind-Fresken auf der Wartburg, der Totentanz in der Berliner Marienkirche, aber auch viele weitere Ausmalungen im In- und Ausland haben von seinen Restaurierungen profitiert. Professor Roland Möller war ein international hochgeschätzter Experte in seinem Fach. Über das Ende seiner Lehrtätigkeit in Dresden hinaus übernahm er hochkarätige Restaurierungsprojekte wie u.a. in Südtirol. Der sächsischen Denkmalpflege und den jüngeren Kolleginnen und Kollegen war er fortwährend ein gesuchter Ratgeber und Begleiter, denken wir nur als Beispiel an sein Engagement für Schloss Rochlitz.
Roland Möllers fachliche Klarheit, persönliche Tapferkeit und Prinzipienfestigkeit beeindrucken uns nachhaltig. Er war unser Lehrer. Voll Trauer und Dankbarkeit verabschiedet sich der VDR von einem großen Vorbild.