Das RKD – Netherlands Institute for Art History baut eine frei zugängliche Datenbank für Marken auf Kunstobjekten auf, Marks on Art. Marken auf Kunstwerken sind selbst für Experten schwer zu interpretieren, daher ist eine vertrauenswürdige und leicht zugängliche Datenbank ein lang gehegter Wunsch im Bereich der Kunstgeschichte und Konservierungsstudien.
Marks auf Tafel- und Kupfergemälden
Die aktuelle Projektphase konzentriert sich speziell auf die Digitalisierung, Identifizierung und digitale Veröffentlichung von Hersteller- und Zunftzeichen auf der Rückseite von niederländischen und flämischen Tafel- und Kupfergemälden des 16. und 17. Die Hersteller von Tafeln und Kupfertafeln kennzeichneten ihre Produktion mit einer persönlichen Marke, oft einem Monogramm. Nach einer Qualitätsprüfung versah die örtliche St.-Lukasgilde die genehmigten Träger mit einem Zeichen. Diese Zeichen geben in ihrer Kombination eindeutige Auskunft über die Datierung des Kunstwerks, den Herstellungsort, den Hersteller und das Gewerbe. Das RKD ruft Forscher, Restauratoren und Kuratoren dazu auf, Fotos von Gemälden mit Herstellermarken und/oder Zunftzeichen einzusenden.
Die Ziele des Projekts
Im Projekt Marks on Art arbeitet das RKD eng mit Prof. em. dr. Jørgen Wadum zusammen. Ausgangspunkt ist Wadums einzigartiger Datensatz von Tausenden von Marken, die er seit den 1980er Jahren bei Besuchen in Sammlungen und Auktionshäusern gesammelt hat. Bis Januar 2025 will das RKD diesen Datensatz in seiner nachhaltigen und frei zugänglichen Datenbankinfrastruktur präsentieren, die eine Struktur die einen Einblick in die Netzwerke zwischen Kunstwerk, Künstler und technischen Forschungsdaten wie dendrochronologischen Forschungsergebnissen ermöglicht. Darüber hinaus wird eine überarbeitete und erweiterte Version von Wadums 1998 erschienenem Artikel "The Antwerp Brand on paintings on panel" in der Open Access-Publikationsplattform RKD Studies veröffentlicht. Dieses Projekt wurde durch ein großzügiges Stipendium des Getty Conservation Institute (GCI) unterstützt, das Prof. em. dr. Wadum ein dreimonatiges Gaststipendium für Restaurierung ermöglichte, sowie durch ein Digital Art History Grant der Samuel H. Kress Foundation.
An dem Projekt mitarbeiten
Bitte kontaktieren Sie die Projektleiterin Dr. Angela Jager, wenn Sie niederländischen und flämischen Gemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Marken und/oder Zeichen in Ihrer Sammlung haben, über marksonart@rkd.nl. Sie werden gebeten, daten und hochauflösende Digitalfotos von Gemälden mit Marken zur Verfügung zu stellen und an der künftigen Datenbank mitzuarbeiten, indem Sie dem RKD eine Lizenz zur Reproduktion dieser Bilder in den RKD-Datenbanken, auf der Website und auf unserer digitalen Publikationsplattform RKD Studies erteilen. Wir glauben, dass hochauflösende Bilder dieser Gemälde und Marken sowie aktuelle Informationen über die Kunstwerke selbst von großem Wert für die zukünftige Forschung in der Kunstgeschichte wären.