Am 25. Mai trafen sich 15 Mitglieder aus der Landesgruppe NRW im Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld. Der Nachmittag begann mit einer spannenden Führung in den Beuys-Räumen, wo Gastgeber Sebastian Köhler eine kurze Einführung gab. Er und Eva Bader, die ihre Diplomarbeit über die komplexe Installation „Barraque D‘Dull Odde“ geschrieben hat und eigens zu dem Treffen angereist war, schilderten eindrücklich die besonderen Herausforderungen mit der Konservierung des Werks. Schnell entstand ein lebendiges Gespräch über das Entstauben von Staub-Bildern und Sicherungsmaßnahmen an toten Bienen. Antje Lewejohann aus Krefeld berichtete unter anderem über Restaurierungsmaßnahmen und Klimaproblematiken an den Künstler-Fenstern im selben Raum.
Im Anschluss blieb Zeit, sich einen Eindruck von den frisch sanierten Räumen zu verschaffen und die aktuellen Ausstellungen des Museums zu besuchen. Ein Großteil der Teilnehmer begab sich mit der interaktiven Installation „Force“ des dänischen Künstlers Christian Falsnaes auf experimentelle Wege. In schwarzen Ganzkörperanzügen wurden sie Teil einer interaktiven Performance, bei der sie sich in einem weißen Raum zu Anweisungen aus dem Off bewegten.
Dies alles war der Einstieg und ein schöner Rahmen für die anschließende Sitzung der Landesgruppe. Ganz oben auf der Tagesordnung stand die Wiederbelebung der Gruppe. Denn seit Jahren befindet sich die Landesgruppe NRW in einem Dornröschenschlaf. Das berufspolitische Engagement, das Kernthema der Landesgruppe, lastet auf den Schultern einzelner. Stefanie Bründel aus der Geschäftsstelle berichtete über die Lage in NRW. Mit Hilfe des Verbands der Freien Berufe bereitet der VDR Gespräche mit Entscheidungsträgern der Politik vor. Die politische Konstellation im Land ist für die Erreichung eines Berufstitelschutzes zurzeit günstig wie nie.
Umso wichtiger ist es, eine aktive Landesgruppe zu haben. Dies war die einhellige Meinung aller Anwesenden und schnell kristallisierte sich eine Handvoll Engagierter heraus, die die Sache in die Hand nehmen möchte. Wenn sich bei den Neuwahlen auch keine Kandidaten für den Vorsitz fanden und die amtierende Sprecherin Simone Heuken ihr Amt niederlegte, tut sich doch etwas in NRW. Die „NRW-Aktivisten“ werden einen Aufruf starten und für mehr Mitarbeit in der Landesgruppe werben. Mit dem Krefelder Treffen wurde ein Grundstein hierfür gelegt.
AUFRUF!
Initiative Landesgruppe NRW
Liebe Kolleginnen und Kollegen in Nordrhein-Westfalen,
nach dem letzten Treffen der Landesgruppe NRW in Krefeld hat sich eine Initiativgruppe gebildet, die eine Revitalisierung der Landesgruppe zum Ziel hat. Unsere bisherige Vorsitzende Simone Heuken hat bei dem Krefelder Treffen ihr Amt niedergelegt. Eine Nachfolge konnte mangels entsprechender Kandidaten bisher leider nicht gefunden werden. Wir haben deshalb vereinbart, in kürzester Zeit ein Nachfolgetreffen an einem zentralen Ort in Nordrhein-Westfalen zu organisieren, auf dem eine neue Sprecherin oder ein neuer Sprecher gewählt werden soll.Die Arbeit der Landesgruppe hat zuletzt sehr wenig Unterstützung erfahren. Sie ist mangels aktiver Beteiligung ihrer über 400 Mitglieder beinahe zum Erliegen gekommen. Diese Entwicklung trifft uns alle zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Armin Laschet, der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Landtags-Wahlkampf 2017 verlauten lassen, dass er unser Ziel eines gesetzlichen Berufsschutzes für Restauratoren unterstützen möchte. Von dieser begrüßenswerten Ankündigung bis zu einem im Landtag beschlossenen Gesetz ist es aller Voraussicht nach ein weiter Weg. Es muss unser Anliegen sein, diesen politischen Prozess zu begleiten und gegen alle Widerstände positiv zu unterstützen.
Das geht nicht ohne eine aktive und starke Landesgruppe NRW.
Wenn in unserem großen Bundesland am Ende tatsächlich ein gesetzlicher Berufsschutz durchgesetzt werden kann, so wäre das ein wichtiger Präzedenzfall, der unseren Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland eine sehr wichtige Unterstützung sein kann. In den letzten Jahren war es besonders ein NRW-Mitglied, nämlich unser stellvertretender LG-Vorsitzender Stefan Brunnert aus Münster, der unsere Anliegen in Sachen Berufsschutz konsequent und sehr engagiert vertreten hat. Er hat, mit wechselnder Unterstützung aus der Bonner Geschäftsstelle und von Simone Heuken, zahlreiche Termine wahrgenommen und viel Zeit investiert. Wir möchten das persönliche Engagement Einzelner in der Landesgruppe zukünftig auf eine möglichst breite Basis stellen, die den Landesgruppenvorstand begleitet und aktiv unterstützt. Die Erfahrungen anderer Landesgruppen zeigen, dass die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt effektiver und erfolgreicher sein kann.
In Krefeld hat sich gezeigt, dass unser gemeinsamer NRW-Spirit nicht am Ende ist. Zwanzig Restauratorinnen und Restauratoren hatten sich zuletzt im Krefelder Kaiser Wilhelm Museum versammelt, und allein dieses kleine Treffen bewirkte schon ein positives und motivierendes Wir-Gefühl. Diesen neuen Schwung wollen wir für die Landesgruppe NRW nutzen. Viel zu tun hat sicher jeder von uns, trotzdem sind wir zuversichtlich, dass wir alle gemeinsam eine Wiederbelebung unserer Landesgruppe auf den Weg bringen können! Gerade wenn Selbstständige und angestellte Restauratoren zusammen das Leitungsteam stellen, wird das gelingen.
Diejenigen, die sich für die Landesgruppe engagieren möchten, mögen sich unter der E-Mail-Adresse nordrhein-westfalen(at)restauratoren.de bei uns melden. Auch Vorschläge für potenzielle Kandidaten oder auch Kandidaturen aus Eigeninitiative : ) für den NRW-Vorsitz sind willkommen.
Herzliche, kollegiale Grüße
Birgit Engel-Bangen
Sebastian Köhler
Linda Schäfer-Krause
Naja-Anissa Staats
Anne Stockmeyer