Am 4. November 2023 lud der VDR zu seiner 20. Mitgliederversammlung ein. Rund 140 Mitglieder kamen zum Informieren, Diskutieren und Wählen. Noch bevor das Protokoll veröffentlicht ist, informieren wir an dieser Stelle über die drei wichtigsten Ergebnisse.
1. Der Verband der Restauratoren behält seinen Namen.
2022 wünschte sich die Mitgliederversammlung des VDR, dass sich der Verband mit einer möglichen Umbenennung befassen möge. Möglichkeiten für einen zeitgemäßen Verbandsnamen sollten eruiert werden. Ziel war es alle Geschlechter und vor allem die große Mehrheit an Frauen im Namen zu inkludieren. So befasste sich zunächst eine eigens dafür gegründete Arbeitsgruppe mit Namensvorschlägen, über die dann basisdemokratisch abgestimmt werden sollte. Im Juli 2023 bat das Präsidium die Mitglieder um ein erstes Online-Stimmungsbild. 1.009 Mitglieder beteiligten sich, wobei im Ergebnis keiner der gemachten Vorschläge eine klare Mehrheit erzielte und aus den Anmerkungen in den Freifeldern hervorging, dass manche Namensvorschläge in grammatikalischer Hinsicht modifiziert werden sollten, auch wenn damit ggf. eine Änderung des Kürzels einhergehen könnte. So folgte im Herbst ein zweites Stimmungsbild, dem eine Übersicht mit möglichen Vor- und Nachteilen der Varianten beigegeben wurde. Wieder gab es eine hohe Rückmeldequote. Von 866 Befragten sprach sich erneut ein Drittel gegen eine Umbenennung aus. Die größte Zustimmung erhielt in der Umfrage der Vorschlag „Verband für Konservierung und Restaurierung“, auch wenn das Kürzel dann ggf. VKR statt VDR lauten könnte bzw. müsste. Nach Beschluss des Vorstands sollte der Vorschlag mit den meisten Stimmen auf der MV zur Abstimmung gebracht werden. Entsprechend stellte das Präsidium im Namen der Mitgliedschaft den Antrag an die MV, dass der VDR umbenannt werden soll in „Verband für Konservierung und Restaurierung“, wobei noch offengelassen wurde, ob das Kürzel dann VKR oder VDR sein soll.
Auf der Mitgliederversammlung entstand im Plenum eine rege Diskussion, die besonders auf das möglicherweise zu verändernde Kürzel des Verbandes fokussierte. Wie auch bei den Stimmungsbildern, zeigte sich, dass es sowohl starke Fürsprecher als auch vehemente Gegner für eine Umbenennung gibt und kein Namensvorschlag eine große Mehrheit auf sich vereint.
Bei der Abstimmung über den Antrag auf Umbenennung in „Verband für Konservierung und Restaurierung“ stimmte die Mehrheit schließlich gegen eine Umbenennung in dieser Form (60 Nein, 26 Ja). Somit bleibt es beim alten Verbandsnamen. Gleichwohl bleibt es zukünftigen Generationen überlassen sich mit sprachlichen Weiterentwicklungen zu befassen und diese in die Verbandsarbeit einzubringen.
2. Der VDR stellt Informationen zu angemessenen Honoraren und sozialen Absicherung bereit.
Der VDR hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Informationen zur Bezahlung und sozialer Absicherung zusammengetragen und Seminare wie „Honorare verhandeln“ ins Leben gerufen. Zuletzt veröffentlichte der Verband eine Honorarempfehlung, die nun konkret Orientierung bei der Preisgestaltung für planerische und praktische Restaurierungsmaßnahmen bietet.
Viele Bausteine zur Information der Mitglieder existieren also bereits. Sie sollen nun aber noch besser sichtbar gemacht werden, indem sie an einer zentralen Stelle der Website veröffentlicht werden.
Ergänzend dazu möchte der Verband seinen Mitgliedern weitere kostenfreie Webinare in der Reihe „Thema heute“ anbieten. Die Mitglieder konnten auf der MV abstimmen, welche Webinar-Themen sie sich als nächstes wünschen. Wunsch Nummer 1 war: Informationen zur sozialen Absicherung im Alter ODER Altersvorsorgemöglichkeiten. Wunsch Nummer 2: ein Webinar zu angemessenen Honoraren.
Zum Thema Bezahlung appellierte die Interessengruppe Selbstständige Freiberufler (IGSF) auf der MV nochmals an die selbstständigen Kolleg:innen die Stundensätze an die allgemein stark gestiegene Preise anzupassen. In einer Blitzumfrage im Plenum der MV erhob die IGSF ein Stimmungsbild. Gefragt wurden die Selbstständigen, ob sie in den letzten zwölf Monaten Ihr Honorar erhöht haben? Ja, meinten 52 Selbstständige, 7 antworteten mit Nein. Warum nicht? Das beantworteten von den sieben Personen 3 mit „Habe mich nicht getraut", 3 mit „War nicht nötig“ und 2 mit „Keine Aussicht auf Erfolg“.
3. Das alte ist auch das neue Präsidium. Die Kassenprüferinnen wurden ebenfalls wiedergewählt.
In Kassel standen turnusgemäß Wahlen an. Hierzu hatten sich alle fünf Präsidiumsmitglieder für eine weitere zweijährige Legislaturperiode zur Wahl aufstellen lassen. Sehr zur Freude der anwesenden Mitglieder, die eine weitere Amtszeit mit ihren Stimmen bestätigten. Präsident bleibt somit Sven Taubert, unterstützt von Vizepräsidentin und Schatzmeisterin Gisela Gulbins, Vizepräsident Dirk Sturmfels sowie den Beisitzerinnen Julia Brandt und Nadine Thiel.
Als Kassenprüferinnen wurden Henrike Bierbrodt, Daniela Hedinger und Anette Klöpfer wiedergewählt.