Die Coronakrise setzt Freiberuflern immer stärker zu. Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunkturumfrage, die das Institut für Freie Berufe (IFB) Nürnberg im Auftrag des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) im zweiten Quartal 2020 durchgeführt hat.
Fast 57 Prozent der rund 2.000 befragten Freiberufler befürchten in den kommenden sechs Monaten eine ungünstige Entwicklung ihres Geschäfts, nur 9 Prozent sind zuversichtlich. Die Krise betreffe alle Freiberuflergruppen, allerdings litten Heilberufe und Kulturberufe – wie die Restauratoren – stärker als Steuer- und Wirtschaftsberater oder technisch-naturwissenschaftliche Freiberufler.
„Gerade entlang von Vergleichswerten der Konjunkturumfrage aus dem Vorjahr zeigt sich die Tragweite der Krise“, so BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer. Der Anteil der Freiberufler, die ihre momentane Geschäftslage als schlecht bewerten, habe sich mit 30,8 Prozent nahezu verdoppelt. Im Gegensatz dazu bewerten nur noch 28,5 Prozent ihre Situation als gut, vor einem Jahr waren es mit 41,5 Prozent nahezu eineinhalb Mal so viele.
Zu Jahresbeginn, vor der Krise, hatten die Freiberufler vor allem noch über Fachkräftemangel geklagt. Nun befürchte jeder Fünfte Personal abbauen zu müssen und in zwei Jahren weniger Mitarbeiter zu haben als heute, was langfristig die Situation fehlender Fachkräfte noch verstärken würde.
So fordert der BFB, dass die Regierung mit Hilfsprogrammen nachsteuert, indem etwa die Überbrückungshilfe verlängert und einen Unternehmerlohn eingeführt wird.