Im Jahr 2017 konnten mit der Unterstützung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst folgende Projekte realisiert werden.
Die Fürstenberg-Stiftung mit Sitz in Schloss Eggeringhausen und Schloss Körtlinghausen wurde 1999 von Monsignore Dr. Michael Freiherr von Fürstenberg gegründet. In sie wurde die Fürstenberg-Sammlung eingebracht, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts nach und nach auf Schloss Eggeringhausen vereinigt wurde. Die Sammlung umfasst Gemälde, geschnittene Gläser, Porzellan, Waffen und liturgisches Gerät aus den vergangenen vier Jahrhunderten und wird als wichtigste Westfälische Privatsammlung angesehen
Die Erhaltung, Erforschung und Öffentlichmachung der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung hat Bedeutung für den Raum Westfalen als Historische Landschaft insgesamt. Es ist deshalb ein zentrales Anliegen der Stiftung, die Sammlung in Form von Dauer- und temporären Leihgaben öffentlichen Museen zur Verfügung zu stellen, eine Praxis, die seit Jahrzehnten geübt und in Zukunft weiter intensiviert wird. Ein großer Teil (ca. 138 Objekte) der Fürstenberg Sammlung befindet sich bereits seit 1977 als Dauerleihgabe im Diözesanmuseum in Paderborn. Ein weiterer Bestand ging als Dauerleihgabe an das Stadtmuseum Paderborn. In der für das Jahr 2017 geplanten Eröffnung des neuen Stadtmuseums am Abdinghof im Zentrum von Paderborn werden zukünftig unter anderem zehn weitere Porträts aus der Fürstenberg-Stiftung gezeigt, die 2016 mit Unterstützung des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst des Landes NRW und der Stadt Paderborn restauriert wurden. Weitere Leihgaben befinden sich im Museum für Kunst und Kultur in Münster.
Im Jahr 2017 wird im Rahmen des Programms die Restaurierung von sieben Gemälden gefördert, die sich nachweislich 1938 im Schloss Eggeringhausen befanden, wo sie vermutlich schon im frühen 19. Jahrhundert hingelangten. Die Bilder sind auf unterschiedlichen zeittypischen Bildträgem (Holz, Kupfer und Leinwand) des 17.Jahrhunderts gemalt. Großflächige Farbverluste konnten ebenso festgestellt werden wie Risse oder Krepierungen. Die Bilder sind in keinem ausstellungsfähigen Zustand und bedürfen verschiedener konservatorischer und restauratorischer Maßnahmen.
Das Kunstmuseum Bochum präsentiert Werkkomplexe der eigenen Sammlung in thematischen Ausstellungen. Umfangreiche Sanierungs- und Baumaßnahmen werden 2017 begonnen, um dem Kunstmuseum die ständige Präsentation ausgewählter Kunstwerke In Räumen der Villa Marckhoff zu ermöglichen. Zur Vorbereitung dieser Dauerpräsentation hat des Kunstmuseum 2016 mit einer Reihe von Ausstellungen, Aktionen, Vorträgen und Diskussionen begonnen, die das Thema des Sammelns aus unterschiedlichen Perspektiven befragen. In der Bochumer Kunstsammlung, deren Grundlagen seit den 1950er Jahren gelegt wurden, stellen Werke des deutschen und internationalen Informel einen wesentlichen Schwerpunkt dar. Fritz Winter, K.R.H. Sonderborg, Emil Schumacher und Gerhard Hoehme zählen zu den herausragenden Vertretern der informellen Kunst in Deutschland, die sowohl in der künftigen Sammlungspräsentation, wie auch in dem Kooperationsprojekt ‚Junger Westen' der RuhrKunstMuseen 2017 nicht fehlen dürfen.
Werke von Josef Beuys und Daniel Spoerri aus den frühen 1960er Jahren stehen exemplarisch für Entwicklungen von Objektkunst und Multiples, sie werden vor allem in der kunstpädagogischen Vermittlungsarbeit eingesetzt.
Im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen wird neben sieben anderen wichtigen Werken die Bearbeitung von Joseph Beuys‘ „Bild mit gelbem Kamm“ (1961/62) gefördert. Hierbei muss vor allem die weiße Fassung des objektzugehörigen Rahmens, der sich in einem sehr instabilen Zustand befindet, gefestigt werden. Bereits vorhandene Fehlstellen werden anschließend gekittet und retuschiert.
Das erst vor wenigen Jahren neu eröffnete Emil-Schumacher-Museum versteht sich als Ort zur Erforschung und Präsentation expressiver Malerei und abstrakter Kunst nach 1945. Mit seinem Ausstellungsprogramm präsentiert es den Maler Emil Schumacher im Zusammenhang mit parallelen internationalen Entwicklungen der Kunst und seinem zeitlichen Umfeld. Darüber hinaus sollen in regelmäßigen Ausstellungen junge zeitgenössische Künstler vorgestellt werden, deren Arbeit in formaler oder inhaltlicher Nähe zum Werk Schumachers steht.
Die für die Restaurierung im Förderjahr 2017 vorgesehenen Objekte sind integraler Bestandteil der Sammlung und für die häufig wechselnden Ausstellungen des Hauses sowie darüber hinaus auch für den aktiven Leihverkehr des Museums besonders relevant.
Neben sieben weiteren Werken unterschiedlicher Künstler wird ein Bleiobjek von Joseph Beuys restauriert. Es ist stark verstaubt und verschmutzt und weist zahlreiche Bestoßungen auf. Zu den Maßnahmen zählen neben anderen folglich Oberflächenreinigung und Retusche der bestoßenen Stellen.
Im Förderjahr 2013 wurde mit Unterstützung des Landes NRW die Reinigung und Restaurierung des Ensembles von fünf Wandteppichen aus dem Dortmunder Opernhaus durchgeführt. Der sechste Wandteppich des Ensembles war seinerzeit nicht auffindbar und musste als verschollen gelten. Bei einer gründlichen Revision konnte dieser Teppich von Hubert Berke, Tapisserie II, 273 x 210 cm, Ausführung Nürnberger Gobelin-Manufaktur 1965, wieder gefunden werden. Er ist in einem relativ guten Erhaltungszustand, sollte aber analog zu dem restlichen Ensemble trocken gereinigt und mit einer schützenden wie stützenden rückseitigen Fütterung versehen werden. Der Teppich wird, wie bereits bei dem restlichen Ensemble geschehen, in die Sammlungen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte überführt. Mit seinem Wiederauffinden kann ein bedeutendes Ensemble textiler Kunst der 1960er Jahre in seiner Vollständigkeit erhalten werden. Die Reinigung und Sicherung des Teppichs ist Voraussetzung für seinen langfristigen Erhalt.
Das Museum Abteiberg ist ein international renommiertes Museum der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Durch die Schenkung des gebürtigen Mönchengladbachers Dr. Walter Kaesbach kam das Museum 1922 in den Besitz einer qualitativ herausragenden Sammlung expressionistischer Kunst, die dem Museum von da an den Zugang zu der internationalen zeitgenössischen Kunstszene eröffnete und inhaltlich wie auch qualitativ anspruchsvolle Maßstäbe setzte. Die Sammlung Kaesbach wurde zwar 1937 mit wenigen Ausnahmen beschlagnahmt und war somit für Mönchengladbach schnell wieder verloren, die konsequente Ausrichtung des Museums auf aktuelle Tendenzen aber war von da an programmatisch.
Donald Judd (1928 Excelsior Springs, Missouri – 1994 New York) ist einer der markantesten amerikanischen Künstler und Kunsttheoretiker des 20. Jahrhunderts. Mit seiner radikalen Reduzierung und Versachlichung der Gestaltungselemente seiner Kunst einerseits und mit seiner analytisch fundierten, geisteswissenschaftlichen Eloquenz andererseits prägte er die Minimal Art, zu deren Hauptvertreter er werden sollte – als Künstler wie auch als Theoretiker.
1964 entstehen erste Objekte aus Metall und Plexiglas; 1965 erste vertikale „Stacks“, eine Werkgruppe zu der auch jenes Objekt zählt, das sich im Museum Abteiberg befindet und das nunmehr dringend einer Restaurierung bedarf. Der Betrachter ist mit zahlreichen Irritationen konfrontiert, die das Verständnis einer Arbeit des Minimalismus unbedingt stören.
Zu den auffälligsten Schäden zählen angelaufene und oxidierte Flächen verursacht durch Fingerabdrücke, Verpackungsmaterialien, Kontaktkorrosion und weitere Wechselwirkungen. Die optische Beruhigung und Vereinheitlichung der Metalloberflächen ist oberste Priorität der Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen.
Die Stiftung B.C. Koekkoek-Haus hat im Jahr 2016 eine für das Haus ungemein wichtige Schenkung aus dem in die USA gelangten Nachlass des Erbauers des Hauses, dem Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek (Middelburg 1803-1862 Kleve), erhalten. Es handelt sich um 4 Figuren-Zeichnungen von dem Meister selbst sowie um 3 Scherenschnitte seiner Tochter Marie Louise Koekkoek.
Da diese Schenkung aus der Familie des Künstlers selbst über mehrere nachkommende Generationen hinweg direkt in das Museum zurück gelangt sind, ist dies nicht nur als besonderer Glücksfall zu werten, sondern als eine grundlegende und besondere Bereicherung der Kernsammlung des Museums anzusehen.
Da die lichtempfindlichen Zeichnungen und Scherenschnitte über Jahrzehnte dem Sonnenlicht exponiert waren, haben sie sehr gelitten und müssen dringend konserviert und restauriert werden.
Das Städtische Museum Kalkar wurde 1966 eröffnet und 1976 durch einen Erweiterungsbau vergrößert. Es befindet sich in zwei mittelalterlichen Gebäuden und beherbergt neben dem Museum noch das historische Stadtarchiv sowie im Eingangsbereich die Touristikinformation der Stadt.
Die mittelalterlichen Gebäude wurden im Krieg nicht zerstört und bieten daher im Innenbereich eine gute Ansicht über die Architektur dieser Zeit.
Die Sammlung besteht aus mehreren Bereichen und beherbergt überwiegend Gemälde aus dem späten 19. Jahrhundert sowie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hierzu zählen unter anderem Arbeiten von Heinrich Nauen und Hermann Teuber, die beide einige Jahre in Kalkar lebten. Die meisten Gemälde beziehen sich thematisch auf Kalkar oder wurden von Künstlern gemalt, die aus Kalkar stammen (Gerhard Janssen) oder hier, bzw. in der Umgebung lebten.
Das „Gerichtsbild“ oder auch „Gottesurteil“ aus dem Jahr 1554 wurde vom Rat der Stadt in Auftrag gegeben und vom Kalkarer Bürger Rütger Krop angefertigt. Es befand sich bis 1945 im Rathaus der Stadt Kalkar, aus dessen Trümmern es nach einem Bombenbeschuss gerettet werden konnte. Bevor es im Museum seinen Platz seit nunmehr 40 Jahren innehatte, wechselte es in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wohl zweimal seinen Platz, vom Stadtarchiv zurück in das aufgebaute Rathaus und dann in das Museum in die sogenannte Gerichtsecke.
Das Gemälde und sein Rahmen sind dringend konservierungsbedürftig. Zu den durchzuführenden Maßnahmen zählen die Verbesserung der Einrahmung, die Abnahme sehr störender Übermalungen und des gegilbten Firnisses.
Bei der Stein'schen Gemäldesammlung handelt es sich um 83 Gemälde der Düsseldorfer und Münchener Malerschulen des 19. Jahrhunderts. Der Unternehmer Walter Stein vermachte die Sammlung 1919 der Stadt Velbert zur Ausstellung im Bürgerhaus Langenberg. Die Sammlung verzeichnet unter anderem Werke von Andreas Achenbach und Adolf Lier, Franz von Lenbach; Carl Malchin, Theodor Her. Die Sammlung umfasst Werke aus drei Malergenerationen der beiden Malerschulen, welche wiederum im engen Kontakt zueinander standen. Es überwiegen Landschafts-und Genredarstellungen. Die Sammlung ist von hoher lokalhistorischer Bedeutung und von großem öffentlichem Interesse. Durch die Sanierungsarbeiten des ehemaligen Ausstellungsortes, sind die 83 Gemälde bereits seit rund zehn Jahren eingelagert und nicht mehr gezeigt worden.
Das Bürgerhaus Langenberg wurde 2016 nach einer vollständigen Sanierung als Kultur- und Begegnungsstätte der Bürger wieder eröffnet. Zur Restaurierung ausgewählt sind elf Gemälde, mit denen das Bürgerhaus der Öffentlichkeit wieder im ursprünglichen Ensemble gezeigt und dauerhaft zugänglich gemacht werden soll. Im Rahmen des NRW Restaurierungsprogramms wurden mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfahlen im Jahr 2016 bereits zwei Gemälde konserviert und restauriert. Im Förderjahr 2017 werden fünf weitere Werke bearbeitet.
Der Nachlass von Adolf Hoeninghaus (1811-1881) umfasst über 1.800 Einzelwerke (Ölskizzen, Gemälde, Zeichnungen) und befindet sich schon seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld. Hoeninghaus ist ein klassischer Vertreter der Akademiegeschichte Düsseldorfs und Dresdens. 1829-1835 war er Schüler von J.W. Schirmer an der Kunstakademie Düsseldorf, der ihn zum Landschaftsmaler ausbildete und mit dem ihn eine Freundschaft verband. Auch die Naturauffassung C.F. Lessings, der 1827 gemeinsam mit Schirmer einen 'Landschaftlichen Componierverein' gegründet hatte, fließt in die Arbeit von Hoeningshaus ein. Auf zahlreichen Reisen in Deutschland (u.a. Eifel, Harz, Umland Krefeld, Dresden) und vor allem in Italien (über Frankreich, Norditalien und Rom bis nach Sizilien) fertigt er Studien vor der Natur, die als Vorbereitung für Landschaftskompositionen auf Leinwand genutzt werden und die heute aufgrund ihres unvollendeten Zustandes und ihrer Skizzenhaftigkeit einen besonderen Reiz ausüben.
Dieses Oeuvre wurde kürzlich kunstwissenschaftlich aufgearbeitet und soll im Herbst 2017 erstmals in einer umfassenden Retrospektive im Kaiser Wilhelm Museum Krefeld gezeigt werden. Im ersten Schritt wurden bereits alle Arbeiten dokumentiert. Für die insgesamt ca. 1.300 Zeichnungen ist eine repräsentative Präsentation von etwa 200 Einzelblättern mit einer hohen künstlerischen Qualität geplant. Diese Auswahl soll restauriert und als ein Stamm von Exponaten über die Ausstellungen hinaus auch für zukünftige Präsentationen verfügbar gemacht werden.
Die Restaurierung der Zeichnungen wird vorwiegend kleinere, behutsame Eingriffe wie zum Beispiel das Glätten von Knicken und die trockene Oberflächenreinigung beinhalten.
Die Kunstmuseen Krefeld präsentieren und diskutieren junge, international relevante Positionen der Gegenwartskunst und schaffen zugleich immer wieder aktuelle und lebendige Bezugsfelder in der gesamten Kunst des 20. Jahrhunderts. Monografisch und thematisch orientierte Ausstellungen, ortsbezogene Installationen und wechselnde Präsentationen der umfangreichen Sammlung neuer und alter Kunst markieren die Eckpunkte im Programm.
Im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst wird unter anderem die Struttura 445 (1958) des italienischen Künstlers und Designers Enzo Mari restauriert.
Das Werk wurde 1963 von den Kunstmuseen Krefeld erworben. Innerhalb des Krefelder Sammlungsbestandes von kinetischen Kunstobjekten der 1950er und 1960er Jahre nimmt dieses Objekt aufgrund seiner komplexen lichtkinetischen Konzeption eine besondere Stellung ein.15 quadratische Felder aus Aluminiumblech mit unterschiedlichen Ausschnitten und Faltungen bilden ein dreidimensionales Formsystem. Je nach Lichteinfall und Standpunkt des Betrachters entstehen wechselnde lichtkinetische Effekte aus Licht, Schatten und Reflexion. Die ursprünglich glänzenden Metalloberflächen sind im Laufe der Zeit korrodiert und erscheinen heute stumpf und matt, so dass die ursprüngliche Konzeption des Objekts nicht mehr vollständig ablesbar ist. Ein wesentliches Ziel der Restaurierung ist es daher, die Korrosion auf den Aluminiumflächen abzutragen. Der metallische Glanz, der als ein wesentliches gestalterisches Element für die Generierung der lichtkinetischen Effekte zu betrachten ist, soll auf diese Weise wiedergewonnen werden.
Zu der Gruppe der in der Burg Wissem, dem Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf, vertretenen modernen, zeitgenössischen Illustratoren, gehört auch der vielfach ausgezeichnete Kölner Künstler Norman Junge (*1938), aus dessen Illustrationswerk das Museum rund 90 Werke bewahrt.
Unter den vielfach ausgezeichneten Bilderbüchern, die Norman Junge illustrierte, ist auch das Bilderbuch „Zaubertrottel“, das 1986 den 3. Preis des Troisdorfer Bilderbuchpreises erhielt und zu dem das Bilderbuchmuseum insgesamt 42 Originalillustrationen und 15 Vorarbeiten bewahrt. „Zaubertrottel“ ist Junges zweites Bilderbuch und somit ein Beispiel für Norman Junges Frühwerk seines Schaffens als Bilderbuchillustrator.
Die Originalillustrationen zu „Zaubertrottel“ sind mit Bunt-, Filzstift und Tusche gezeichnet, zum Teil sind Collageelemente – häufig einzelne, auf Papier gezeichnete Motive – in die Kompositionen eingeklebt. Die Originalillustrationen weisen viele Schäden auf: So hat sich ein Großteil der Illustrationsblätter von den Originalträgerkartons gelöst; ferner beginnen einzelne Collageelemente sich von den Illustrationspapieren zu lösen; zudem zeigen einige Blätter Wellungen, Einrisse, Knicke und Verschmutzungen. Um den Erhalt der Objekte zu gewährleisten und um sicherstellen zu können, dass diese Dokumente der frühen Illustrationskunst Norman Junges weiterhin einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden können, bedarf es dringend erforderlicher Restaurierungsmaßnahmen, die im Jahr 2017 im Rahmen des Restaurierungsprogramm Bildende Kunst durch das Land NRW unterstützt werden.
Das Stadtmuseum Siegburg zeigt die Geschichte der Stadt und der Region von der frühen Neuzeit bis heute. Es ist im Besitz etlicher Fahnen und Standarten der Siegburger Vereine und Verbände. Diese sind ein besonders schönes Zeugnis für das reichhaltige gesellschaftliche Leben der Kreisstadt seit dem beginnenden 19. Jahrhundert.
Eine für die Stadt Siegburg besonders wichtige Epoche war die Zeit der Industrialisierung. In zwei staatlichen Rüstungsfabriken (Geschoßfabrik und Feuerwerkslaboratorium) waren in Friedenzeiten bis zu 7000 Arbeitskräfte beschäftigt. Entsprechend schritt die Urbanisiereung mit einem starken Bevölkerungszuwachs voran und Siegburg wurde zu einem bergischen Mittelzentrum zwischen Köln und Bonn. Mehrere Abteilungen des Museums sind der preußischen Zeit gewidmet. Im Raum „Industrialisierung“ steht die Fahne des Männerchores der Geschoßfabrik an prominenter Stelle für die Munitionsfabriken, aber auch für die damals vorherrschende ausgeprägte vaterländische Gesinnung der Belegschaft. Die Fahne ist ein absolutes Unikat, der Verein besteht heute nicht mehr. Die Fahne hat in den letzten Jahren größere Schäden erlitten und musste ausgelagert werden. Ihr Erhalt ist als Zeugnis des Vereinslebens in dieser Epoche unbedingt notwendig.
Im Rahmen der vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützten Restaurierungsmaßnahme wird die Fahne gereinigt, gelöste Partien wie Fäden, Steine sowie Borten werden gesichert und Fehlstellen mit farblich angepasstem Ergänzungsmaterial unterlegt. Nach der Restaurierung soll die Fahne wieder in die Dauerausstellung integriert werden.
Das Schaffen der aus Nordfrankreich stammenden Brüder Antoine, Louis und Mathieu Le Nain gehört thematisch und stilistisch zu den ungewöhnlichsten und rätselhaftesten Kapiteln der Malerei des 17. Jahrhunderts. Dies stellte unlängst die monographische Ausstellung in Fort Worth und San Francisco (2016), The Brother Le Nain. Painters of Seventeenth Century France, unter Beweis.
Das Kölner Gemälde „Der Gärtner" traditionell zugeschrieben an Mathieu Le Nain (Laon 1607-1677 Paris) stellt das einzige Gemälde aus dem Kreis der französischen Künstlerfamilie in einer öffentlichen Sammlung in Nordrhein-Westfalen dar. Weitere Werke sind innerhalb Deutschlands lediglich in den Museen Darmstadt und Karlsruhe nachgewiesen.
Es gehört zu einer Werkgruppe von Genregemälden mit der für die Brüder Le Nain charakteristischen, realistischen Darstellungsweise, die sich von der zeitgenössischen höfisch geprägten französischen Kunst deutlich absetzen.
Das Gemälde weist einen ästhetisch unbefriedigenden Zustand auf. So stören beispielsweise gealterte Retuschen, Bereibungen und fehlende Darstellungsdetails den Gesamteindruck. Vor einer restauratorischen Bearbeitung soll anhand von Untersuchungen und Proben ein konkretes Konzept erstellt werden. Bei der anschließenden Restaurierung sollen unter anderem fehlfarbige Übermalungen und gealterte Retuschen wiedereingegliedert werden.
Die im Sammlungsbesitz der Stadt Aachen befindlichen Kunstwerke und kulturhistorischen Objekte werden in verschiedenen Museen ausgestellt. Dem Couven-Museum ist die Präsentation der bürgerlichen Wohnkultur sowie des Kunstgewerbes aus dem 18. und frühen 19. Jh. vorbehalten. Neben Möbeln des international für die Möbelkunst bedeutenden so genannten Aachen-Lütticher Rokoko, des Empire und des Biedermeier werden in die museale Inszenierung integrierte Gemälde aus diesem Zeitraum gezeigt. Es handelt sich dabei um damals beliebte mythologische Szenen und um Portraits von stadt- und regionalgeschichtlich wichtigen Persönlichkeiten.
Alle im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst zu bearbeitenden Objekte sind für die Region und die Stadt wichtige identitätsstiftende Kunstwerke, die sich in einem konservatorisch bedenklichen und optisch unbefriedigenden Zustand befinden. Bei den Gemälden beispielsweise zeigt die Malschicht zahlreiche Übermalungen und Retuschen, die das Gesamtbild erheblich stören. Auch die Originalrahmen bedürfen einer konservatorischen Bearbeitung.
Das Romanische Haus in Bad Münstereifel diente bis Anfang des 19. Jahrhunderts als Wohnhaus eines Stiftsherrn. Mit dem nördlichen Giebel steht das Romanische Haus auf der ehemaligen Immunitätsmauer, die das frühere Kloster umgab. Es gehörte ursprünglich zu einem Ensemble von etwa 20 Stifts-Herrenhäusern, die zum Teil noch heute rund um den Klosterplatz zu sehen sind. Als 1802/03 mit der Säkularisation dem Stift die Lebensader genommen wurde, begann für das Haus eine teilweise unrühmliche Geschichte, denn nachfolgende Generationen erkannten nicht die baugeschichtliche Bedeutung.
1912 richtete Prof. Karl Hürten im Orchheimer Tor das Münstereifeler Ortsmuseum ein. Die Bürger und der Rat der Stadt halfen durch Schenkungen und Leihgaben vieler Exponate und Möbel zum Gelingen.
In den 40er Jahren des 20. Jahrhundert siedelte das Ortsmuseum in das Rathaus in der Marktstrasse über. 1960 - das Romanische Haus war mittlerweile fast unbewohnbar - dachte man sogar über einen Abriss nach. Zum Glück restaurierte ab 1962 das Rheinische Amt für Denkmalpflege das Gebäude.
Nach Grundinstandsetzung des Romanischen Hauses richtete die Stadt 1975 unter Leitung von Toni Hürten das Ortsmuseum dort ein. Seit 2012, dem 100jährigen Bestehen, heißt das Haus schlicht "Hürten-Museum".
Das Retabel, das im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst konserviert und restauriert wird, ist ein wichtiger Bestandteil, gar Mittelpunkt im Romanischen Haus.
Der Hausaltar ist in weiten Teilen seiner Konstruktion gefährdet, zum Teil – durch mehrere Translotionen und spätere Überarbeitungen – erheblich geschädigt. Konservatorische Sicherungsmaßnahmen sind dringend nötig. Darüber hinaus müssen vier Säulen ergänzt werden. Weiterführend soll auch die Präsentation des Altars so überarbeitet werden, dass die historische Einbausituation in einer Wandnische wieder zu erkennen und abzulesen ist.
Die Kreuzsammlung im Museum Abtei Liesborn zählt mit über 800 Objekten vom 4. Jh. bis zur Gegenwart zu den umfangreichsten ihrer Art. Der Schwer-punkt der Sammlung liegt auf Darstellungen des Gekreuzigten in der westlichen Kunst des 2. Jahrtausends.
Die Sammlung verdankt ihre Entstehung dem ersten Museumsleiter Heinz Goebeler. Seit den 60er Jahren wächst sie bis heute kontinuierlich.
Die Exponate sind chronologisch gehängt und vermitteln einen Überblick über die Entwicklung der Kreuzigungsikonographie von der Romanik bis zur Gegen-wart.
Durch den Ankauf der bärtigen, weiblichen, fast lebensgroßen Heiligenfigur der „Kümmernis“ am Kreuz konnte ein Schlüsselobjekt für die Kreuzsammlung erworben werden.
Im Rahmen der Bearbeitung, die durch das Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird, wird das Objekt unter anderem gereinigt und gelockerte Fassungsbereiche gefestigt. Ein abgebrochener, aber noch erhaltener Finger muss wieder befestigt werden. Vereinzelt sind Retuschen zur optischen Beruhigung der Gesamtwirkung vorgesehen.
Bei den zu restaurierenden Objekten des Kunstmuseums Gelsenkirchen handelt es sich um Kunstwerke, die einen repräsentativen Schnitt aus der Sammlung zeigen.
Die Arbeiten von Anselm Feuerbach und Franz Lenbach entstanden vor 1900 und gehören somit zu den frühesten Werken der Sammlung des Kunstmuseums. Die Werke von Max Liebermann, Julius Seyler und Leo Putz sind zentrale Arbeiten des Spätimpressionismus. Auch expressionistische Arbeiten von Heinrich Nauen, Alexeij von Jawlensky und Karl Schwesig bedürfen dringend einer Restaurierung, um sie weiterhin verantwortungsvoll ausstellen zu können. Der pastose Farbauftrag des Gemäldes ‚Pasage d‘ hiver‘ von Riopell ist typisch für die Kunst des Informell. Er bricht jedoch auf und bedarf daher einer Festigung. Auch die Komposition von Nay, die zentral für die Sammlung des lnformell in Gelsenkirchen ist, muss aufgrund ihrer starken Verschmutzung bearbeitet werden. Das Gemälde ‚Beflügelter Kreis‘ aus unserem Sammlungsschwerpunk Konkrete Kunst kann erst dann wieder ausgestellt werden, wenn die Beschädigungen und Verschmutzungen bearbeitet wurden.
Die Sammlung von ZERO Kunst und kinetischer Kunst ist in Gelsenkirchen sehr zentral. Zwei Gemälde von Zero-Künstler*innen bedürfen hier einer Restaurierung, um sie wieder in geeigneter Weise dem Publikum präsentieren zu können. Zum einen das Gemälde „Net Obsession“ von Yayoi Kusama und ein unbetiteltes monochrom weißes Werk von implementierten Aufwölbungen von Turi Simeti. Ein Plexiglasobjekt von Axel Heibel aus der kinetischen Sammlung ist derzeit nicht ausstellbar, würde aber die derzeitige Sammlungspräsentation in idealer Weise ergänzen.
Der Bewahrung der Kunst regionaler Künstler misst das Kunstmuseum Gelsenkirchen einen hohen Stellenwert bei. Die Werke von Ferdinand Spindel, der lange in Gelsenkirchen arbeite und dessen Schaumstoffobjekte immer seltener zu finden sind, sollen daher dringend restauriert werden. Auch eine Arbeit von Hanns Schaefer, die Fehlstellen und Abreibungen aufweist kann nur nach einer Restaurierung wieder ausgestellt werden.
Im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen werden insgesamt 17 Werke unterschiedlicher Künstler konserviert und restauriert.
Die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung wurde im Jahr 2012 unter maßgeblicher Beteiligung
verschiedener öffentlicher und privater Stifter gegründet, um die mit dem Namen von Droste zu Hülshoff verbundenen kunst- und kulturhistorischen Werte zu bewahren und zu fördern.
Burg Hülshoff ist der Geburtsort der wohl berühmtesten deutschen Literatin Annette von Droste zu Hülshoff (1797–1848) und als herausragendes Baudenkmal eine besondere Perle in touristischen Netzwerken im Münsterland.
Neben der Gesamtidee, Burg Hülshoff gemeinsam mit dem nahegelegenen Haus Rüschhaus zu einem ‚Droste-Kulturzentrum / Zukunftsort Literatur‘ auszubauen, werden seit der Stiftungsgründung intensive Anstrengungen zum Bestandserhalt der historischen Burg unternommen. So wurden in den Jahren 2013–2015 die Hauptburg Hülshoff denkmalgerecht saniert. Weitere Gebäude und Gebäudebestandteile werden in den kommenden Jahren folgen.
Nach Abschluss der Außensanierung der Hauptburg sollen nun die Bemühungen um den Substanzerhalt im Inneren der Burg Hülshoff fortgeführt werden. In diesem Zusammenhang zu sehen sind die diesem Jahr geförderten Restaurierungsmaßnahmen verschiedener Möbel, die im Eigentum der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung stehen. Geleitet von der Idee, das Leben und Werk der Annette von Droste-Hülshoff in den zu erneuerten Museumsräumen der Burg Hülshoff in den Fokus zu nehmen, sollen zeitgeschichtliche Möbelstücke, die ohne restauratorische und konservatorische Behandlung dem Verfall ausgeliefert wären, restauriert werden.
Zu den Möbeln zählen Schränke, Kommoden, ein Bett mit Nachttisch und ein Spieltisch. Die durchzuführenden Maßnahmen sind vielfältig. Einige Objekte sind von Holzschädlingen befallen und müssen entsprechend behandelt werden. Teilweise müssen fehlende Teile ergänzt werden.
Die Krippe aus Recke besteht aus insgesamt 14 Figuren, drei Engeln, einem Kamel, einem Ochsen, zwei Schafen und der Krippe. Josef, Maria, das Christuskind und der Beschneidungspriester wurden bereits im Jahr 2012 restauriert.
Insgesamt betrachtet sind die übrigen Figuren stark verschmutzt. Im Wachs der Gesichter und Hände ist der Schmutz teilweise in die Oberfläche eingerieben. In den Kleidungsstücken finden sich neben einer aufliegenden Verschmutzung auch vergraute Bereiche, in denen der Schmutz an den Fasern haftet. Außerdem sind stellenweise Flecken sichtbar.
Das Wachs der Gesichter zeigt häufig bräunlich verfärbte Risse. An fast allen Figuren sind die Finger abgestoßen oder abgebrochen. Bei vier Figuren ist das Gesicht stark geschädigt: hier fehlen Teile der Wachsschicht, in einem Fall nahezu die gesamte Wachsauflage des Kopfes.
Die Kleidung ist deformiert und verdrückt. In den Wollgeweben sind Insektenfraßlöcher zu finden. Aufgesetzte Borten oder andere Zierelemente wie Pailletten etc. haben sich stellenweise abgelöst. Eine Figur hat sich von der Sockelplatte gelöst, bei mindestens zwei Figuren muss die Beständerung stabilisiert werden, da sie in Hüfte oder Taille instabil sind.
Das Museum RELIGIO besitzt in seiner Sammlung von mehreren Tausend Krippen noch zwei weitere bekleidete Wachskrippen aus dem 19. Jahrhundert, die später zu datieren und in ihrer Qualität nicht so einzigartig sind. Das Museum sieht daher seine besondere Verantwortung, für die Bestandserhaltung dieser frühen Krippenkultur zu sorgen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unterstützt wird es darin durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst.