Im Jahr 2016 konnten mit der Unterstützung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst folgende Projekte realisiert werden.
Das Restaurierungsprojekt umfasst die Bestandserhaltung von insgesamt 17 verschieden Kunstwerke, ausgeführt mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Jedes dieser Exponate ist ein integraler Bestandteil des Emil-Schumacher-Museums und für die häufig wechselnden Ausstellungen der Sammlung relevant. Zwei dieser Werke, Strandbild (1950) und Gartentisch (1951), sind Mittelpunkt der ständigen Ausstellung des Hauses, die das Gesamtschaffen des Künstlers Emil Schumacher präsentiert und in dessen malerischer Entwicklung enorm bedeutend waren. Es sind frühe Schlüsselwerke, die den Werdegang Schumachers künstlerischen Schaffens hin zum Abstraktion verständlich machen. In ihnen formulierte er den Übergang von einer am Expressionismus geschulten, figürlich motivierten Kompositionsweise hin zu einer von da an zunehmend stärkeren Abstrahierung seiner Werke. Darüber hinaus dokumentieren beide Gemälde die Setzung vollständig abstrakter Strukturen innerhalb der Gesamtkomposition als neue Elemente der Bildanlage. Die weiteren Werke Schumachers sind vorwiegend Material- und Objektcollagen aus unterschiedlichsten Werkstoffen, u. a. Blei-, Holz- und auch Acrylobjekte. Mit seinen Werken hatte der Künstler nach einer Überwindung des Vierecks in der Malerei gesucht und sich dazu bewusst stark von den bisher geltenden Konventionen der Malerei gelöst. Um eine dauerhafte Sicherung der Werke zu gewährleisten sowie eine wiederholte Bearbeitung einzelner Bilder zu vermeiden, wurde eine Kampagne zur konservatorischen Optimierung der gesamten Sammlung bereits in den vergangenen Jahren mit Förderung durch das Restaurierungsprogramm „ Bildendende Kunst“ des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen angestrebt und konnte bislang bereist zu einem Teil durchgeführt werden.
Bereits seit 2008 wird das Kunstmuseum Bochum durch das Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Konservierung und Restaurierung verschiedenster Werke unterstützt. Im Förderjahr 2016 werden 5 Werke verschiedener Künstler der internationalen Künstlergruppe COBRA sowie der polnischen Kunst der 1960er Jahre unterstützt. Diese Sammlung soll im Kontext der Deutschen Nachkriegskunst einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden, für die allen voran die Werke Karel Appel und Lucebert als „Highlight“ gelten.
Unter den geförderten Objekten befindet sich auch das Werk „Stilleben mit Raute“ (1948) des westfälischen Malers und Grafiker Eberhard Viegener, der die unmittelbare Nachkriegskunst wesentlich prägte. Es zeigt seine Suche nach einer neuen Formsprache, wobei er kubische Einflüsse verarbeitet. Die Restaurierungsmaßnahme war durch den instabilen und visuell beeinträchtigten Zustand des Gemäldes nötig geworden. Ein unregelmäßiges Alterssprungnetz und lockere bzw. bereits verlustige Malschichtschollen kennzeichneten das Erscheinungsbild ebenso, wie zahlreiche Übermalungen vergangener Eingriffe, die ohne Kittung aufgetragen wurden. Um weiteren Substanzverlust zu vermeiden und das Werk in der Präsentation für den Betrachter wieder erlebbar zu machen, sind u. a. die Festigung der Malschicht, Abnahme der Übermalung sowie Kittungen und Retuschen vorgesehen. Die Maßnahme umfasst auch die Bearbeitung des Rahmens und das Anbringen eines bis zuletzt fehlenden Rückseitenschutzes.
Erstmals wird in diesem Jahr das Museum Ostwall im Dortmunder U gefördert. Die Sammlung des Museums umfasst Kunstobjekte der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwart, welches als Mittelpunkt der Dauerausstellung Werke des Fluxus und der 1960er/70er Jahre zeigt. Dazu gehören auch die Werke des Künstlers Dieter Roth, dessen Bandbreite zukünftig im Rahmen von „Sammlung in Bewegung“ durch die Präsentation seiner Grafiken vermittelt werden soll. Das Restaurierungsprojekt umfasst 13 dieser Grafiken, die zwischen 1960 und 1974 entstanden und bald wieder dem Publikum präsentiert werden sollen. Aufgrund starker Nutzungsspuren, unsachgemäßer Altmontierungen sowie mechanische Schäden und Verschmutzungen waren die Werke bis zuletzt nicht ausstellungsfähig.
Das Lippische Landesmuseum Detmold besitzt neben dem Residenzschloss Detmold die umfangreichste Sammlung von Porträts verschiedener Mitglieder des Hauses zur Lippe. Eins dieser Porträts stellt die Gräfin Johanette Wilhelme geb. Prinzessin von Nassau-Saarbrücken in Trauerkleidung mit einem Miniaturporträt des verstorbenen Grafen Simon Henrich Adolph zur Lippe dar. Es repräsentiert die Herrscherin als Trauernde, dem ehemals regierenden Grafen auch nach dem Tode verbunden und in der Tradition der guten Regierung stehend. Derartige Darstellungen sind außerordentlich selten und im Lippischen Landesmuseum nur noch ein weiteres Mal vertreten. Allein deswegen ist es für das Museum von hoher Bedeutung, dieses Werk zu erhalten und ausstellbar zu machen. Das Leinwandgemälde von 1734 befindet sich weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand. Spannrahmen und Leinwandbefestigung scheinen original zu sein. Bei der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Restaurierungsmaßnahme soll unter anderem die Befestigung und Spannung des textilen Bildträgers verbessert werden. Dazu müssen im Vorfeld Deformationen behoben und vorhandene Leinwandrisse behandelt werden. Darüber hinaus wird der vorhandene Firnis entfernt und Malschichtabhebungen werden gefestigt. Fehlstellen sind zu kitten und zu retuschieren. Abschließend soll ein neuer Firnis aufgetragen werden.
Die Sammlung „Fürstenberg“ ist Bestandteil der kulturgeschichtlichen Sammlungen der Stadt Paderborn. Sie geht auf Franz Friedrich von Fürstenberg (1802–1860), dem Begründer der Eggeringhauser Linie, zurück. Für Westfalen sind die zehn zu restaurierenden Porträtgemälde ein einzigartiger Bestand von hohem kunsthistorischem Wert. Die Familie von Fürstenberg/Imbsen hat nicht nur in Paderborn, sondern auch in Münster und im Herzogtum Westfalen führende Positionen in Verwaltung und Militär besetzt. Die Gemälde befanden sich seit den 1970er im Depot und waren aufgrund ihrer schlechten Erhaltungszustände nicht ausstellungsfähig. Sie weisen erhebliche Beschädigungen durch unsachgemäßen Umgang und mechanische Einwirkungen auf. Mit den vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Maßnahmen sollen die zehn Porträts konservatorisch stabilisiert und in einen präsentablen Zustand versetzt werden. Hierzu sind Leinwand- und Bildschichtkonsolidierungen ebenso nötig wie Oberflächenreinigungen und – in Einzelfällen - Firnisabnahmen. Im Stadtmuseum Paderborn, das im Sommer 2016 neu eröffnet wurde, wird die Porträtsammlung der Familie von Fürstenberg nach der Restaurierung an prominenter Stelle dauerhaft gezeigt werden.
Das städtische Museum Kurhaus Kleve gehört zu den wichtigen Kunstmuseen in Deutschland und befindet sich im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden. Seine Sammlungen umfassen exemplarische Bestände von der Spätgotik über das Barock bis zu den Schwerpunkten der Gegenwartskunst.
Die Holzskulptur „Heiliger Dionysius“ (um 1450-60) stammt aus der bekannten Sammlung Langenberg in Goch und wurde 1946 von der Sammlung Helfer erworben, die es durch die Unterstützung der Stiftung Kunst und Kultur der Landes NRW als Dauerleihgabe an das Museum Kurhaus Kleve übergab.
Die Holzsubstanz ist durch Insektenbefall geschädigt: Massiv zerfressen sind die Standfläche, der rechte Ärmelaufschlag und die rechte Hand des Bischofs, die Oberkanten seiner Mitra und der rückwärtige Halsansatz. Dabei handelt es sich um einen alten, abgeschlossenen Befall Die Skulptur weist nur noch Reste einer Farbfassung auf, wobei ca. 80 % aus der Originalfassung bestehen. Einzelne Partien wurden später mit einer zweiten Fassung ausgebessert. Die noch vorhandenen Farbflächen haben sich partiell gelockert und drohen weiter abzufallen. Durch die zahlreichen inselartigen, hellen Grundierungsstellen wirkt die Oberfläche optisch unruhig. Die Skulptur ist mäßig verschmutzt. Mit der Unterstützung durch das Förderprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen sollen folgende Restaurierungsmaßnahmen ermöglicht werden: Festigung nicht druckfester Holzpartien sowie lockerer Mal- und Grundierungsschichten. Zudem sollen freiliegende Grundierungsflächen sowie helle Ausbruchstellen im Holz retuschiert bzw. eingetönt werden. Vor diesen Maßnahmen findet eine technologische Untersuchung statt, die Aufschluss über die Herstellungstechnik und Fassungsabfolgen geben soll.
Das B. C. Koekkoek-Haus in Kleve ist ein Künstlerhaus der Romantik. Barend Cornelis Koekkoek (Middelburg 1803-1862 Kleve) hat sich 1834 in Kleve niedergelassen und seine Kunst der Landschaftsmalerei gewidmet. 1843 entstand hier sein Atelier (Belvedere) und 1847/ 48 das prächtige Wohnpalais, heute von einer Stiftung als Museum geführt. Zu der vor allem in den Niederlanden sehr bekannten Malerfamilie Koekkoek (insgesamt 15 Maler diesen Namens) gehören als Begründer Johannes Hermanus Koekkoek (Veere 1778-1851 Amsterdam), dessen Sohn Hermanus Koekkoek Senior (Middelburg 1815-1882 Haarlem), in der nachfolgenden Generation Neffe Johannes Hermanus Barend Koekkoek (Amsterdam 1840-1912 Hilversum). Dieser Zweig der Familie hat sich weiterhin in Zeeland (Middelburg) und Nord-Holland mit der Marinemalerei beschäftigt, ist in der Sammlung des Koekkoek-Hauses aber prominent vertreten.
Im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen sollen drei Gemälde und eine Ölstudie von Mitgliedern der Koekkoek-Familie restauriert werden. Bei den Gemälden handelt es sich um Kernstücke der Sammlung, die sich in der ständigen Ausstellung befinden. Die Ölstudie Barend Cornelis Koekkoeks befand sich bisher wegen ihres sehr kritischen Zustandes im Depot der Sammlung. Sie geht auf den Nachlass Koekkoeks zurück und ist damit ebenfalls ein wichtiges Exponat, bei dem es wünschenswert wäre, es in der Dauerausstellung zusammen mit weiteren Ölstudien des Meisters zeigen zu können. Zu den geförderten Maßnahmen an den Gemälden und ihren Zierrahmen zählen Oberflächenreinigung, Festigung, Kittungen und Retuschen.
Bei der Konservierung und Restaurierung der Ölstudie, aktuell bestehend aus einem großen und mehreren kleinen Fragmenten steht die Verbesserung der mechanischen Stabilität im Vordergrund. Darüber hinaus wäre eine Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbildes wünschenswert. Dafür sind folgende Arbeitsschritte notwendig: Trockenreinigung, Technologische Untersuchung, Entfernung nicht altersstabiler Papierhinterklebungen und Klebebandstreifen, Reduzierung von Papier-Quetschungen und Knicken. Anschließend sollten die Fragmente mit dem Blatt zusammengefügt und die Rissschließung durchgeführt werden. Eine Fehlstellenergänzung ist nicht zwingend erforderlich. Hinsichtlich der Benutzbarkeit, der Deponierung und einer möglichen Ausstellung sollte das Objekt unbedingt auf eine alterungsbeständige und säurefreie Passepartout-Rückwandpappe montiert werden. Zusätzlich könnte eine Einfärbung der Rückwandpappe an den Fehlstellen im Innenbereich des Blattes zur Beruhigung des Gesamteindruckes beitragen.
Bei den zu konservierenden Objekten handelt es sich um vier weiß gefasste Fenster, welche zur Gesamtkomposition der von Beuys eingerichteten Räume des Kaiser Wilhelm Museums in Krefeld gehören. Sie sind integraler Bestandteil des zweiten, hinteren Beuys-Raumes, welcher unter anderem die Barraque D´Dull Odde beherbergt. Im Rahmen des Aufbaus und der Installation der Barraque D´Dull Odde sah Beuys vor, die historischen Fenster mit weißer Farbe zu versehen und so in den Gesamtkontext mit einzubeziehen. Sie sind damit ebenso dringend erhaltenswert wie die mobilen Werke des Raumes selbst.
Mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst werden die 4 weiß gefassten Fenster konserviert und restauriert. Von Innen besteht vorrangig konservatorischer Handlungsbedarf in Form von einer umfangreichen Reinigung und einer partiellen Festigung bzw. Sicherung des originalen Bestandes. Das Ziel der Oberflächenreinigung ist ein weitgehend einheitlicher Gesamteindruck der Fenster, der jedoch gleichzeitig die bestehenden Alterungsspuren und Veränderungen, sofern konservatorisch vertretbar, sichtbar belässt. Lediglich optisch sehr störende Unregelmäßigkeiten in Form von starken Verschmutzungen/Flecken oder Laufspuren sollen gezielt einer weiterführenden Reinigung unterzogen werden. Ein vergleichbarer Anspruch wird an die Sicherung der gelockerten Fassung gestellt: die hochstehenden, jedoch überwiegend konstruktiv stabilen Schollen sollen einer partiellen Sicherung /Festigung durch eine körperhafte Unterfüllung mit einer dafür geeigneten Kittmasse unterzogen werden. Mit dieser Methode würde ebenso wie bei Reinigung die Konservierung des gealterten Zustandes der Fassung sichergestellt werden. Von einem Niederlegen hochstehender Farbschollen hingegen wird Abstand genommen, da sie Zeugnis einer fortgeschrittenen Alterung sind und es bekannt ist, dass Beuys häufig bereits bestehende, vorgealterte und genutzte Werkteile bewusst in sein Gesamtwerk integriert oder im Zuge dessen verändert hat.
Die Außenskulptur I, C ,H ,S wurde 1989 vom Künstler erworben und gehört seither zum Skulpturenbestand in den Gärten der Museen Haus Lange und Haus Esters. Es handelt sich um eine gelbe Leuchtschrift, die sich aus den vier übermannshohen Buchstaben I, C, H, S zusammensetzt. Die Kanten und die Rückseite der vier Buchstaben bestehen aus schwarz lackiertem Aluminiumblech. Dieser Metallkonstruktion ist frontseitig eine gelbe Acrylverglasung vorgeblendet. Leuchtstoffröhren befinden sich im lnnern der Buchstaben. Die vier Buchstaben sind zusammen auf ein Metallgerüst aus Stahl· montiert. Über die Jahrzehnte haben sich Schäden an diesem Werk entwickelt, die dauerhaft die Originalsubstanz gefährden und zudem sehr auffällig sind, so dass eine authentische Präsentation dieses Werks in einem konservatorisch angemessenen Zustand nicht mehr möglich ist. Mit Unterstützung durch das Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen wird die Konservierung und Restaurierung der großformatigen Außenskulptur ermöglicht.
Der Zustand des Werkes ist durch eine sehr starke Verschmutzung sowie durch zahlreiche große Fehlstellen beziehungsweise Farbverluste im Bereich der schwarzen Lackierung gekennzeichnet. Die schwarze Lackierung befindet sich in einem desolaten Zustand, so dass im Hinblick auf die Außenpräsentation eine Neufassung nach Befund angestrebt wird. Weiterhin umfasst das Maßnahmenprogramm der Restaurierung eine umfassende Oberflächenreinigung des Werkes, die auch eine Entfernung von Schmutz im Inneren, also an den Innenseiten des Acrylglases, umfasst. Hierzu ist eine Demontage des Werkes erforderlich. Die Beleuchtung ist intakt, jedoch soll sie im Zuge der Restaurierung auch die Elektroinstallation überprüft und gewartet werden. Vor dem Maßnahmenbeginn sollen Recherchen und Untersuchungen Aufschluss über die verwendeten Materialien und den technischen Aufbau geben.
Schloss Rheydt in Mönchengladbach ist das einzig erhaltene Renaissance-Wasserschloss im gesamten Rheinland. Es besitzt daher eine besondere architektonische Bedeutung. Im Schloss befindet sich das städtische Museum Schloss Rheydt, das hier seine Sammlung präsentiert. Der Gemäldegalerie kommt eine zentrale Bedeutung zu. Sie macht den größten Teil der Museumssammlung aus. Die Gemälde stehen in einer engen Verbindung zum historischen Hintergrund der Schlossgeschichte und liefern den thematischen Bezug für das Sonderausstellungsprogramm des Hauses. Die Tafel- und Leinwandgemälde befinden sich überwiegend in einem stabilen Erhaltungszustand. Die Einrahmungen der Objekte entsprechen jedoch nicht mehr dem heutigen Standard. Beispielsweise fehlen bei allen Objekten Rückseitenschutze, zum Teil Polsterungen im Rahmenfalz oder Abstandshalter zur Positionierung im Zierrahmen.
Ein Gemälde „Rast an der Herberge“, 17 Jh. in der Art des Pieter Wouwerman, befindet sich in einem stabilen jedoch ästhetisch beeinträchtigten Zustand und bedarf weitegehender Maßnahmen. Der Hintergrund des Gemäldes ist sehr dunkel, so dass die Darstellung nur schwer zu erkennen ist. Im linken Bildbereich sind stark gedunkelte Übermalungen sichtbar. Der Himmel weist mehrere Flecken durch alte Retuschen und Überarbeitungen auf. Der Firnis ist stark gegilbt. Die Malschicht weist im Bereich der Fuge Risse auf. Ältere Bestoßungen und Dellen befinden sich in der Oberfläche der Tafel. Unter der Firnisschicht befinden sich kleine Fehlstellen. An diesem Werk sind unter anderem folgende Maßnahmen vorgesehen: Reinigung von Vorder- und Rückseite, Abnahme von Firnis und alten Übermalungen. Retusche und Firnisauftrag.
Dank der großzügigen Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst können die notwendigen Maßnahmen im Jahr 2016 durchgeführt werden.
Das Archiv Ewald Hoinkis' in der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang setzt sich aus ca. 4500 Positivabzügen, 25 Ordnern mit Kontakten sowie Belegexemplaren zusammen, Das Negativmaterial in diesem Bestand summiert sich auf ca. 10.000 belichtete Negative aus einer Zeit, in der beim Trägermaterial für Filmnegative der Übergang von Zellulosenitrat zu Zelluloseazetat stattfand. Es umfasst die Zeit von 1935 bis in die 1950er Jahre (ein Teil seines Archivs wurde im Krieg zerstört). Dabei handelt es sich wiederum um Materialien, die auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichen Gefährdungspotentialen altern. Deshalb ist es wichtig, für dieses Archiv festzustellen, um welches Trägermaterial es sich im Einzelnen handelt. Nitratfilm baut sich zu einem aggressiven Zersetzungsprodukt ab. Der Abbauprozess von Nitratfilm verläuft erst langsam, ab einem bestimmten Punkt jedoch autokatalytisch und extrem schnell -u. U. innerhalb weniger Monate. Die Negative auf Nitratfilmträger sind deshalb schnellstmöglich zu identifizieren und deren Erhaltungszustand festzustellen. Die bei der Zersetzung entstehenden Abbauprodukte fördern zudem die autokatalytische Zerstörung aller Fotomaterialien in ihrer Nachbarschaft.
Mit Unterstützung durch das Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen ist es nun möglich, das gesamt Hoinkis-Archiv zu sichten und die aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften konservatorisch sehr prekären Nitratfilme im genannten Bestand von Ewald Hoinkis zu identifizieren und durch Umlagerung von den übrigen Filmen zu isolieren. Negativ-und Positivmaterial soll hierbei gleichzeitig durch die Umlagerung in entsprechende Hüllen und Boxen konservatorisch gesichert werden. Diese Maßnahme gewährleistet zudem, dass der Bestand für die nachfolgende wissenschaftliche Erschließung bereit steht.
Der Einfluss und die Bedeutung des südkoreansischen Medienkünstlers Nam June Paik ist bis heute ungebrochen. Das Museum Folkwang konnte die wichtige Arbeit Celtic Memory van 1991/92 gleich nach ihrer Entstehung für seine Sammlung erwerben.
Mit der für Paik typischen Installation bestehend aus 16 Monitoren, zahlreichen Leuchtstoffröhren sowie technischen Teilen wie Festplatten und Schaltkreisen bezieht Paik sich explizit auf die englische Kultstätte Stonehenge. Mit der Form seines Medienturms ruft er die Anordnung der Steinplatten wach, auf den integrierten Monitoren sind Aufnahmen der Kultstätte mit animierten psychedelischen Grafiken kombiniert. Paik setzt sich hier -und dafür steht auch sein Gesamtwerk -kritisch mit der Fernsehkultur auseinander, die er in "Celtic Memory", ähnlich wie in seiner frühen Installation "TV Buddha" van 1974 in die Nähe einer Kultstätte rückt.
Für die Sammlung des Museum Folkwang ist Celtic Memory auch aufgrund der langjährigen und bedeutenden Geschichte des Videostudios in den 1970er Jahren bis zu den frühen 1990er Jahren ein zentrales Werk. Um die Ausstellbarkeit von Nam June Paiks Videoskulptur „Celtic Memory“ zu gewährleisten, wurden im Zuge früherer Maßnahmen defekte Fernseher entfernt und die Installation für eine Präsentation mit einer reduzierten Anzahl an TV-Geräten angepasst. Bei den verbliebenen Geräten sind heute vereinzelt Bildstörungen zu beobachten, die auf eine begonnene Alterung von elektronischen Komponenten der Chassis hinweisen. Diese können sich bei fortschreitender Degradation schädigend auf noch intakte Bauteile auswirken und schließlich in Totalausfällen resultieren. Die Restaurierung der Arbeit und insbesondere der Ersatz der beschädigten Monitore und Leuchtstoffröhren ist ein gleichsam unerlässliches wie dringendes Vorhaben. Anlässlich der Ausrichtung des von der Kunststiftung NRW verliehenen Nam June Paik Awards im Herbst 2016 soll die bedeutende Arbeit mit Mitteln aus dem Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfahlen restauriert werden. So wird sie den Besuchern wieder zugänglich gemacht und für die Sammlung erhalten.
Bei der Stein'schen Gemäldesammlung handelt es sich um 83 Gemälde der Düsseldorfer und Münchener Malerschulen des 19. Jahrhunderts. Der Unternehmer Walter Stein vermachte die Sammlung 1919 der Stadt Velbert zur Ausstellung im Bürgerhaus Langenberg. Die Sammlung verzeichnet unter anderem Werke von Andreas Achenbach und Adolf Lier, Franz von Lenbach; Carl Malchin, Theodor Her. Die Sammlung umfasst Werke aus drei Malergenerationen der beiden Malerschulen, welche wiederum im engen Kontakt zueinander standen. Es überwiegen Landschafts-und Genredarstellungen. Die Sammlung ist von hoher lokalhistorischer Bedeutung und von großem öffentlichem Interesse. Durch die Sanierungsarbeiten des ehemaligen Ausstellungsortes, sind die 83 Gemälde bereits seit rund zehn Jahren eingelagert und nicht mehr gezeigt worden.
Das Bürgerhaus Langenberg wird 2016 nach einer vollständigen Sanierung als Kultur- und Begegnungsstätte der Bürger wieder eröffnet. Zur Restaurierung ausgewählt sind elf Gemälde, mit denen das Bürgerhaus der Öffentlichkeit wieder im ursprünglichen Ensemble gezeigt und dauerhaft zugänglich gemacht werden soll. Im Rahmen des NRW Restaurierungsprogramms werden mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfahlen in diesem Jahr zwei Gemälde konserviert und restauriert. Zu den Maßnahmen zählen Oberflächenreinigung, Festigung, Planieren von Deformationen, minimale Kittungen und Retuschen.
Das LVR-LandesMuseum Bonn sammelt, bewahrt und zeigt bedeutende Objekte der Kunst- und Kulturgeschichte des Rheinlandes vom Neandertaler bis zur Gegenwart. Einer der kunsthistorischen Sammlungsschwerpunkte liegt dabei auf der mittelalterlichen Kunst der rheinischen Zentren, insbesondere Kölns.
Mit den fünf großformatigen Leinwandbildern aus dem Ursula-Zyklus des Meisters der Ursula-Legende besitzt das LVR- LandesMuseum Bonn nicht nur künstlerisch herausragende Arbeiten eines der prominentesten und aufwändigsten der typischen Heiligenzyklen der Kölner Malerei des Spätmittelalters, sondern auch wichtige Beispiele der ganz frühen in Köln entstandenen Bildfolgen auf Leinwand. Anhand der Lebensdaten der dargestellten Stifter sind die Werke ins letzte Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts zu datieren. Sie gehören zu einer Gruppe in Köln entstandener Malereien auf textilem Gewebe, die insbesondere durch die Dissertation von Katja von Baum jüngst in den Fokus der Forschung gerückt sind. Die Gemälde sind malerisch von hoher Qualität und haben einen großen historischen Wert. Ihre genauere Dokumentation, Konservierung und Restaurierung und weitere technologische Erforschung ist nicht allein für das LVR-LandesMuseum von großer Wichtigkeit, sondern betrifft alle weit verstreuten Teile des Zyklus, zu deren Erhalt und Erforschung jede gewonnene Information beitragen kann.
An den in ihren Erhaltungszuständen unterschiedlichen Gemälden sind verschiedene Maßnahmen notwendig, die nun mit Unterstützung durch das NRW Restaurierungsprogramm Bildende Kunst realisiert werden können. Dazu zählen die Festlegung von Bildschichtabhebungen und konservatorische Maßnahmen an den Bildträgern. Säurehaltige Nassklebebänder und korrodierte Spannnägel müssen entfernt bzw. ausgetauscht werden. Die Entfernung der ungleichmäßigen, fleckigen und gegilbten Firnisschichten sowie der zahlreichen farblich veränderten Retuschen sind aus konservatorischen und ästhetischen Gründen wünschenswert. Die neue Retusche soll in zurückhaltender Form ausgeführt werden, der reduzierte Zustand der Gemälde darf bei Betrachtung aus der Nähe ablesbar bleiben, während das Gesamtbild aus Betrachterdistanz homogen wirken soll.
Die Jülicher Schirmersammlung wurde mit der Gründung des Museums als Städtische Sammlung für Heimatkunde 1902 begonnen. Der Bestand umfasst heute ca. 150 Zeichnungen und Aquarelle, fast die komplette Druckgrafik und rund 50 Ölgemälde (Studien, Kompositionen). Dazu kommt ein Dokumentenarchiv mit Briefen und Urkunden. Rund 50 Schirmerschüler sind in der Umfeld-Sammlung durch Gemälde oder Grafik vertreten.
In den Jahren 2013 bis 2015 konnten in drei Chargen die Gemälde mit Restaurierungsbedarf in der Sammlung des Museum Zitadelle Jülichs zu Johann Wilhelm Schirmer und seinen Schülern mit Unterstützung des NRW-Restaurierungsprogramms bearbeitet werden.
Im aktuellen Förderjahr werden 14 Gemälde von J.W. Schirmer und seinen Zeitgenossen konserviert und restauriert. Zu den Maßnahmen zählen Malschichtfestigung und Oberflächenreinigung sowie Firnisabnahmen und –neuauftrag. In einigen Fällen sind Pigmentanalysen und Querschliffe zu Datierungszwecken vorgesehen. Nach Abschluss der Maßnahme sollen die restaurierten Gemälde im Pulvermagazin des Museums Zitadelle Jülich präsentiert werden.
Das Museum Burg Wissem, Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf ist ein Spezialmuseum für Bilderbücher, künstlerisch illustrierte Kinder- und Jugendliteratur und Künstlerbücher. Das Museum zeichnet sich vor allem durch seine umfangreiche Sammlung an Originalillustrationen aus, die eine Besonderheit in der europäischen Museumslandschaft darstellt und einen repräsentativen Einblick in die Illustrationskunst des deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchs vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart ermöglicht.
Neben historischen Werken, wie z.B. den Arbeiten von Sibylle von Olfers, Beatrice BRaaun-Fock oder Susanne Ehmcke, finden sich in der Sammlung des Bilderbuchmuseums ebenso Originale bedeutender zeitgenössischer Künstler wie die Arbeiten von Norman Junge, Nikolaus Heidelbach oder Jutta Bauer. Zu dieser Gruppe zählen auch die Illustrationen der vielfach ausgezeichneten Künstlerin Sabine Friedrichson. Das Museum beherbergt insgesamt rund 300 Originale der Künstlerin zu 12 Buchtiteln, die in den 1970er bis 2000er Jahre entstanden sind. Ein herausragendes Werk innerhallb ihrer Illustrationskunst sind ihre Arbeiten zu dem Buch „Das Leben ist das schönste Märchen, denn darin kommen wir selber vor. Aus Andersens Lebensgeschichte, von ihm selbst erzählt“.Die Illustrationen sind in Buntstift auf Transparentpapier gezeichnet und häufig mit präzise eingefügten Collageelementen oder weiteren bemalten Transparentpapieren, Zeitschriftenausschnitten, Buntpapieren oder kopierten Dokumenten bestückt. Zu den Hauptschäden zählen gelöste Collageteile, sich zersetzende Selbstklebestreifen, Oberflächenschmutz, Knicke und Verwellungen. Von den 44 Illustrationen müssen 25 dringend konservatorisch und restauratorisch bearbeitet werden.
Dank der Förderung durch das NRW-Restaurierungsprogramm können die Illustrationen erhalten bleiben und einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden.
Die Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen umfasst im Wesentlichen Kunst seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Der erste Schwerpunkt widmet sich der Malerei vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute und hat vor allem den deutschen Impressionismus und besonders den Expressionismus zum Inhalt. Der zweite Sammlungsschwerpunkt kreist um das Werk von Anton Stankowski, von dem das Museum einen größeren Werkkomplex bestehend aus Malerei, Graphik und Fotografie besitzt. Den dritten Sammlungsschwerpunkt des Hauses bildet die Kinetik. Ausgehend von der Op Art der 60er Jahre als Vorläufer werden unterschiedliche kinetische Kunstwerke, darunter auch Licht-, Klang- und Windobjekte, von den 60er Jahren bis heute gezeigt.
Die zu restaurierenden Kunstwerke sind Objekte der Gemäldesammlung und der Sammlung konkreter Kunst. Es handelt sich zum Teil um Gemälde, die eine erhebliche Verschmutzung aufweisen, Deformationen der Oberflächen haben oder aber ohne Festigungsmaßnahmen nicht mehr ausgestellt werden können. Dabei sollen sowohl Werke bekannter Künstler wie Christian Rohlfs, Wilhelm Nays oder Willi Baumeisters restauriert werden, als auch Gemälde weniger bekannter Künstler, die jedoch durch ihren regionalen Bezug von großer Bedeutung für die Sammlung des Museums sind. Dazu zählen Helmut Bettenhausen, Ferdinand Spindel, Hans Schäfer, Kurt Janitzky oder Ernst Paul. Durch die bevorstehenden Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wird die Sammlung konkreter Kunst am Kunstmuseum Gelsenkirchen sehr gestärkt.
Bei der geförderten Maßnahme handelt es sich um abschließende Restaurierungsarbeiten (Abnahme von optisch störender, schädigender Wachsmasse, Kittung und Retusche) an dem geschnitzten, mit Gold und Tempera gefassten Holzkreuz.
Der Katharinenhof ist Teil eines Museumskomplexes in Kranenburg. 1959 stiftete der Kölner Kasimir Hagen der Kommune eine umfangreiche Sammlung von Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen, Stichen und Andachtsgegenständen. Der Sammlungsbestand wurde durch Ankäufe, Schenkungen und Stiftungen (u.a. die Steeger-Sammlung) erweitert und bereichert. Betrieben wird der Museumskomplex im historischen Stadtkern vom gemeinnützigen Verein für Heimatschutz e.V. 1922 Kranenburg und seinen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern. Seit 2013 können mit der Unterstützung durch das Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen Konservierung- und Restaurierungsmaßnahmen an Objekten des Museums realisiert werden, die für den Erhalt des Sammlungsbestandes unerlässlich sind. In diesem Jahr stehen 13 Gemälde im Fokus der Maßnahme. Hierbei geht es sowohl um konservatorische als auch restauratorische Maßnahmen. An einem Holztafelgemälde beispielsweise (Petrus und Paulus, um 1450, Öl auf Nussbaum) müssen dringend Festigungsarbeiten an der Bildschicht vorgenommen werden, da diese in weiten Teilen Lockerungen aufweist und droht, abzufallen. Außerdem ist eine Neurahmung dringend erforderlich. Bei allen Gemälden sind Oberflächenreinigungen notwendig. Die Rahmung wird überprüft und ggf. verbessert. Zudem erhalten alle Objekte einen Rückseitenschutz.