Geförderte Projekte 2009 im Rahmen des Programms „Förderung der Bildenden Kunst in Nordrhein-Westfalen – Restaurierungsprogramm Bildende Kunst“ des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.

Skulpturen (Madonnen), 14. und 15. Jh. │LVR-Landesmuseum Bonn

Die kunsthistorische Neubewertung einiger Skulpturen aus dem Bestand des Museums führt zu deren Einbeziehung in die geplante Ausstellung „Schöne Madonnen vom Rhein“. Dies zieht die Notwendigkeit längst überfälliger Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an den teils schon länger deponierten Objekten nach sich, ebenso wie die Ergänzung des ungenügenden Wissensstandes durch technologische Untersuchungen. Die Maßnahmen dienen aber – neben der notwendigen Konservierung – nicht nur der Vorbereitung der Ausstellung, sondern kommen langfristig dem Bestand des Hauses zugute, da gerade der Beleg von vermuteten neuen Zuschreibungen in den künstlerischen Zusammenhang der Region das Profil der Skulpturensammlung erweitern würde.

Ziel ist es, den neuesten Erkenntnisstand der Restaurierungswissenschaften an fünf exemplarischen herausgesuchten Werken zu exemplifizieren und durch die Möglichkeit genauer vergleichender Studien neue Erkenntnispfade zu bahnen, insbesondere im Hinblick auf eine engere Verbindung von technischen und kunsthistorischen Befunden. Die fünf Figuren sind allesamt von höchster Qualität. Ihre genauere Dokumentation, Reinigung und Konservierung ist nicht allein für das Landesmuseum von großer Wichtigkeit, sondern interessiert über die nordrhein-westfälischen Landesgrenzen hinaus.

Kontakt:
Dr. Michael Schmauder
LVR-Landesmuseum Bonn
Rheinisches Landesmuseum Bonn für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte
Bachstr. 5-8
53115 Bonn

Link zum LVR-Landesmuseum Bonn

Grafiken, Drucke und Gemälde aus dem 20. Jh. │Museum am Ostwall Dortmund

Die Sammlung des Museums am Ostwall umfasst Gemälde, Skulpturen und Objekte, Fotografien, Aquarelle, Handzeichnungen und Druckgrafiken. Die in der Grafischen Sammlung aufbewahrten Werke machen mit 5.000 Handzeichnungen und Druckgrafiken den größten Bestand der Sammlung aus. Die wichtigsten Werke stammen aus der Zeit des Expressionismus, von Max Beckmann, aus der Zeit des Fluxus und der Konkreten Poesie.

Die Sammlung der Gemälde, Skulpturen und kinetischen Objekte umfasst ca. 1.000 Kunstwerke. Durch den Ankauf der Sammlung Gröppel im Jahr 1957 liegt einer der Schwerpunkte auf der Kunst des deutschen Expressionismus, zusammen mit Werken Max Beckmanns, des deutschen Informel und des Happening sowie der Fluxus-Bewegung, gehören sie zu den bedeutendsten Beständen des Museums am Ostwall.
Seit 2006 zeigt das Museum am Ostwall seine Sammlung in wechselnden Präsentationen, die ein- bis zweimal jährlich verändert werden. „Sammlung in Bewegung“ heißt das Konzept, das ermöglicht, nach und nach viele Werke aus der umfangreichen Sammlung zu zeigen und unter dem Titel „Neue Räume“ in neue Beziehungen zueinander zu setzen.

Zur Zeit ist das Museum wegen Umbauarbeiten geschlossen und wird im Mai 2010 im Dortmunder U neu eröffnet.


Lyonel Feininger; Troistedt, 1919
Foto Museum am Ostwall, Dortmund


Pablo Picasso, Paloma, 1950
Foto Museum am Ostwall, Dortmund


Franz Marc, Fabeltier, 1912
Foto Museum am Ostwall, Dortmund

Kontakt:
Dipl.-Rest. Anke Klusmeier
Museum am Ostwall
Hansastr. 3
44137 Dortmund
Link zum Museum am Ostwall

Grafiken und Gemälde von Paul Wieghardt, 20. Jh. │Städtische Galerie Lüdenscheid

Das Werk des gebürtigen Lüdenscheiders Paul Wieghardt (1907-1969) nimmt im Ganzen der Sammlung eine besondere Stellung ein, da sich in Europa ansonsten nur Arbeiten von ihm in Privatbesitz befinden. Rund 100 Werke von Paul Wieghardt gelangten 1980 durch eine Schenkung seiner Frau, der Bildhauerin Nelli Bär-Wieghardt, und ein weiteres Konvolut 2003 durch eine andere Schenkung in den Besitz der Städtischen Galerie.

Die Städtische Galerie kann mit ihrer Wieghardt-Sammlung sein gesamtes Schaffen vom realistischen Frühwerk bis zum abstrakten Spätwerk abbilden. Seine Arbeiten gehören nicht zu den Wegbereitern neuer Kunsttendenzen, aber sie zeigen exemplarisch die künstlerische und die historische Entwicklung zu Beginn des 20 Jahrhunderts in Europa.

Kontakt:
Hilke Gesine Möller
Städtische Galerie Lüdenscheid
Sauerfelder Str. 14-20
58511 Lüdenscheid
Link zur Städtischen Galerie Lüdenscheid

Gemälde, Skulpturen und Glasmalereifenster der Hl. Barbara, 18. und 19. Jh. │Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Die Barbara-Ausstellung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) stellt ein wichtiges Kulturzeugnis eines sehr traditionsreichen Wirtschaftszweiges – eben des Bergbaus – dar, der mit der Gewinnung von Steinkohle das Ruhrgebiet und damit auch das Land NRW zu dem gemacht hat, was es ist.


Das Museum verfügt mit der „Nemitz-Stiftung St. Barbara“, ergänzt durch eigene Sammlungsbestände, über die wohl weltweit umfangreichste Sammlung von bildlichen Darstellungen der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Die im 3. Jahrhundert n. Chr. lebende Heilige Barbara stammte der „Legenda Aurea“ nach aus Nicomedien (Türkei). Die Heilige Barbara wurde anfangs von den Glockengießern als Schutzheilige angerufen, später von den Artilleristen. Mit der Einführung des Schießpulvers in den Bergwerken (ca. 16. Jh.) gewann die Heilige Barbara dann auch für die Bergleute an Bedeutung.
Der Gründer der Stiftung hat inzwischen rund 300 unterschiedlichste Kunstwerke in die Sammlung eingebracht, weitere Bestände kommen ständig durch Zustiftung und Leihgaben hinzu. Die Exponate umfassen einen Zeitraum von vielen Jahrhunderten. Alle im Vorhaben zur Restaurierung anstehenden Objekte sind Bestandteil der umfangreichen Sammlung.

Kontakt:
Dr. Stefan Brüggerhoff
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Link zum Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Bildnachweis: "Heilige Barbara mit Krone und Kelch"; Foto Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Gemälde "Caritas Romana" von Peter Paul Rubens, um 1620 │Siegerlandmuseum Siegen

Bei dem Bild „Caritas Romana“ handelt es sich um ein Gemälde aus der Werkstatt von Peter Paul Rubens (1577-1640), datiert um 1620-30. Es befindet sich im Eigentum der Freunde und Förderer des Siegerlandmusems e.V.

Das Gemälde wurde 1953 über den Kunsthandel erworben. Es stammt ursprünglich aus der Sammlung der Herzöge von Marlborough in Schloss Blenheim, war dann in der Sammlung Weber, Hamburg und anschließend in der Sammlung Cremer, Dortmund.

Der römische Schriftsteller Valerius Maximus veröffentlichte etwa im Jahr 30 n.Chr. eine mehrbändige Anekdotensammlung unter dem Namen „Factorum et dictorum mirabilium libri“. In Band 5 Kapitel 4 findet man Geschichten über Eltern-, Geschwister- und Vaterlandsliebe. Dazu gehört auch die besondere Geschichte von Cimon und Pero. Der Philosoph und Seher Cimon wurde zum Tod durch Verhungern verurteilt. Nur seine Tochter Pero durfte ihn im Kerker besuchen; sie wurde von den Wachen streng auf mitgebrachte Lebensmittel kontrolliert. Die Tochter aber ernährte ihren hungernden Vater bei den Besuchen, indem sie ihm heimlich die Brust gab: „Velut infantem pectori suo admotum aluit.“ Nachdem Cimon auch nach langer Kerkerhaft nicht starb, wurden die Richter hellhörig und erfuhren schließlich den Grund. Beeindruckt von der töchterlichen Liebe und Barmherzigkeit wurde Cimon schließlich begnadigt.

Das Gemälde gehört zu den wichtigsten Arbeiten im Bestand des Siegerlandmuseums.

Kontakt:
Prof. Dr. Ursula Blanchebarbe
Siegerlandmuseum im Oberen Schloss
Burgstraße
57072 Siegen

Link zum Siegerlandmuseum Siegen

Bildnachweis: "Caritas Romana" von Peter Paul Rubens, um 1620-30, Öl auf Leinwand; Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V.; Foto Siegerlandmuseum Siegen

Gemälde lippischer Fürstinnen und Familienporträt, 19. Jh.│Lippisches Landesmuseum Detmold

Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.

Peter August Böckstiegel und sein Gesamtkunstwerk in Werther/Arrode, 20. Jh. │Kreis Gütersloh

Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.

Gemälde von Jacob Pins, 20. Jh. │Forum Jacob Pins Höxter

In einem außergewöhnlichen Schritt der Versöhnung hat der israelische Künstler Jacob Pins (1917-2005) der Stadt Höxter einen Großteil seines künstlerischen Nachlasses geschenkt. Jacob Pins ist ein aus Nazideutschland nach Palästina emigrierter Jude. Als Schüler von Jacob Steinhardt steht er in der Tradition deutscher Expressionisten, aber auch in der ostasiatischen Kunst.

Der Nachlass Pins wird von der Jacob Pins Gesellschaft betreut und in wechselnden Ausstellungen im Forum Jacob Pins gezeigt. Die Gesellschaft hat sich die Aufgabe gestellt, sein Lebenswerk und seinen Schritt der Versöhnung darzustellen und an das Schicksal seiner ermordeten Eltern und das aller Höxteraner Juden zu erinnern.

Die Sammlung besteht aus Holzschnitten, Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern. 15 von insgesamt 85 Ölbildern werden im Rahmen des Restaurierungsprogramms konserviert und restauriert.

Kontakt:
Dr. Dieter Schuler
Forum Jacob Pins
Westerbachstr. 35-37
37671 Höxter

Link zur Jacob Pins Gesellschaft

Bildnachweis: Im restaurierten Adelshof Heistermann von Ziehlberg ist der künstlerische Nachlass von Jacob Pins untergebracht; Foto Lars Langemeier, NRW-Stiftung

Altarretabel mit ergänztem Tafelbild von Jacob Johann Verflassen, 18. Jh. │Stadtmuseum Brakel

Ein Altarretabel des 18. Jhs. mit einem Ölgemälde von Johann Jacob Ignaz Verflassen (1797-1868), auf der Rückseite trägt es den Vermerk "Für die Bredenkirche gemalt von Verflassen, 1834".
Anlässlich des 525-jährigen Jubiläums des Klosters Mariae Opferungstal auf der Brede in Brakel wurde durch das Stadtmuseum Brakel eine Wechselausstellung konzipiert, die Geschichte und Bedeutung des 1483 durch die Asseburger in Brakel gegründeten Frauenklosters darstellte. In der Ausstellung konnten bedeutende Exponate gezeigt werden. Darunter befindet sich ein barockes Altarretabel, das 1996 an das Diözesanmuseum abgegeben wurde.

Zur Jubiläumsausstellung wurden die Einzelteile erstmalig wieder zusammengeführt.

Das Altarretabel wurde 1834 von Ludowine von Haxthausen und Margarete Verflassen zur Ausstattung der durch die Säkularisation geräumten Klosterkirche beschafft. Die Provenienz ist leider noch ungeklärt. Die Altarfiguren wurden wahrscheinlich im Zuge der Neuaufstellung 1834 gefertigt, ebenso das Gemälde aus der bedeutenden Malerfamilie Verflassen.  

Kontakt:
Dirk Brassel
Stadtmuseum Brakel
Am Markt 5
33034 Brakel

Link zum Stadtmuseum Brakel

Bildnachweis: Altarretabel des 18. Jhs. aus dem Kloster Mariae Opferungstal, Brakel, Kreis Höxter, 18. Jh., Gemälde von 1834, Stadtmuseum Brakel; Foto Dirk Brassel 2008

 

Neun Freiligrathbriefe, um 1848 │Lippische Landesbibliothek Detmold

Beantragt wurde die Förderung der Restaurierung von neun Briefen Ferdinand Freiligraths aus der Revolutionszeit 1848 bis 1850. Sie gehören zu einem Konvolut bis dahin unbekannter Briefe in Privatbesitz, das im März 2006 beim Auktionshaus Stargardt für die Detmolder Sammlung ersteigert wurde.

 

Es handelt sich um acht Briefe an den Kaufmann Wilhelm Otterberg aus der Zeit 1848 bis 1850 und einen Brief an den Kaufmann Heinrich Zulauff vom 31. Mai 1849, in dem Freiligrath von seiner Flucht nach Amsterdam sowie seiner Ausweisung aus Holland und Rückkehr nach Köln berichtet. Der Brief betrifft hauptsächlich die Finanzierung der Neuen Rheinischen Zeitung mittels Bankkredit und Aktienanlagen. Inhaltlich befassen sich alle Briefe mit Fragen zu Vertrieb und Finanzierung der Zeitung, dem führenden Publikationsorgan der rheinischen Revolutionäre, dessen Herausgeber Karl Marx und Friedrich Engels waren. Sie sind sämtlich von größtem Interesse im Zusammenhang „Finanzierung der Propaganda“ während der 1848er Revolution.

Kontakt:
Detlev Hellfaier, M.A.
Lippische Landesbibliothek Detmold
Hornsche Straße 41
32756 Detmold
Link zur Lippischen Landesbibliothek Detmold

Bildnachweis: Brief von Ferdinand Freiligrath an Wilhelm Otterberg vom 17. Dezember 1850; Lippische Landesbibliothek Detmold FrS 549 Bl. 1r

Peter-Keetman-Archiv, Fotografien und Fotonegative, 19. und 20. Jh. │ Museum Folkwang Essen

Konservierung und Restaurierung des Peter Keetman-Archivs in der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang

Maßnahme zur Identifizierung und Umlagerung von Nitrat- und Azetatnegativen

Peter Keetman (1916–2005) war einer der einflussreichsten deutschen Fotografen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Archiv des Fotografen, das 1995 angekauft wurde, zählt zu den fotogeschichtlich bedeutendsten Konvoluten im Bestand der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang.

Mit dem Nachlass von Peter Keetman wurden insgesamt auch 44.766 Negative erworben. Sie stammen aus einer Zeit, in der beim Trägermaterial für Filmnegative der Übergang von Zellulosenitrat zu Zelluloseazetat stattfand. Dabei handelt es sich Materialien, die auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichen Gefährdungspotenzialen altern.

Nitratfilm baut sich zu einem aggressiven Zersetzungsprodukt ab. Der Abbauprozess geht erst langsam, ab einem bestimmten Punkt jedoch autokatalytisch und extrem schnell – unter Umständen innerhalb weniger Monate – vonstatten. Der alterungsbedingte Zersetzungsprozess von Azetatfilm verläuft demgegenüber weniger progressiv und produziert ein vergleichsweise geringeres Gefahrenpotenzial für gemein­sam mit ihm eingelagerte, andersartige Filmmaterialien. Jedoch gibt es auch für Azetatfilm einen Grad der autokatalytischen Zersetzung, mit dessen Erreichen eine danach sehr schnelle Zerstörung nicht mehr aufzuhalten ist.
Durch eine spezifische Verpackung und Lagerung können die Alterung erheblich verlangsamt und das Erreichen des kritischen Punktes sehr lange verzögert werden. Im Rahmen der Restaurierungsmaßnahme werden die verschiedenen Negativbestände identifiziert, gesichert und umgelagert.

 

Kontakt:
Petra Steinhardt, Robert Knodt
Fotografische Sammlung
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen

Link zum Museum Folkwang

Bildnachweis: Peter-Keetman-Archiv; Foto Museum Folkwang Essen

Fotografien und Fotonegative, 19. und 20. Jh. │Stadtmuseum Düsseldorf

Die Fotosammlung des Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf – bestehend aus ca. 30.000 Einzelobjekten – ist nicht nur ein Spiegel und ein Abbild der Entwicklung Düsseldorfs, ihrer Gebäude, Straßen, Denkmäler, anderer Objekte und des Stadtbilds. Durch ihre lichtbildnerische Erinnerungsleistung stellt die Fotosammlung auch ein geschichtliches Kompendium hier vormals in Düsseldorf oder heute wirkender Menschen dar.

Die Sammlung besteht zu rund 90 Prozent aus Abzügen, vor allem im Schwarz-Weiß-Verfahren. Sie umfasste eine nahezu von den Anfängen der Fotografiegeschichte bis heute reichende Zeitspanne und präsentiert sowohl historische Daguerreotypien über sehr seltene Salzpapierabzüge, Silbergelatinedrucke bis hin zu farbigen Lichtbildern, wobei aufwendig hergestellte Edeldrucke oder jüngere Arbeiten international anerkannter Fotografinnen und Fotografen besonders hervorstechen.

Etwa 20 Prozent der fotografischen Objekte der Fotosammlung des Stadtmuseums sind restaurierungsbedürftig, davon sind viele akut gefährdet. Auf der Dringlichkeitsliste stehen ca. 350 Objekte, vorwiegend besonders wertvolle Fotografien aus dem 19. Jahrhundert sowie aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert. In einer ersten Maßnahme sollen diese 350 Fotos von herausragender Bedeutung dringend konservatorisch behandelt werden.

 

Kontakt:
Dr. Susanne Anna
Stadtmuseum Düsseldorf
Berger Allee 2
40213 Düsseldorf
Link zum Stadtmuseum Düsseldorf

Bildnachweis: Johanna Ey im Jahr 1913, Fotograf unbekannt, Silbergelatine auf Chamoispapier, Inv. Nr. F 6, ca. 15 x 8,7 cm; Fotosammlung Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf

Tafelbild des Hl. Agilolph, 15. Jh. │Stadtmuseum Siegburg

Im Stadtmuseum Siegburg befindet sich seit 1990 als Dauerleihgabe des Wallraff-Richartz-Museums & Fondation Corboud, Köln, das mittelalterliche Tafelbild des Hl. Anno. Es handelt sich um ein herausragendes Kunstwerk der ständigen Sammlung des Stadtmuseums. Das Kunstwerk zeigt den Stadtgründer Siegburgs mit der von ihm gestifteten Kirche Sankt Maria ad Gradus. Mit großer Wahrscheinlichkeit gehörte es mit 3 weiteren Tafeln zu einem Sakristeischrank, der in der 1817 abgerissenen Kirche Sankt Maria ad Gradus stand.

Im Depot des Wallraff-Richartz-Museums & Fondation Corboud, Köln lagert noch die zweite Tafel dieses Sakristeischrankes. Sie zeigt den von Erzbischof Anno verehrten Kölner Heiligen Agilolph. Beide Gemälde stammen aus der gleichen „Kölner Schule“.

Ihre maltechnische Untersuchung ist im Projekt „Farbigkeit des Mittelalters" integriert.

Kontakt:
Klaus Hardung
Stadtmuseum Siegburg
Markt 46
53721 Siegburg
Link zum Stadtmuseum Siegburg

Gemälde von Gerhard Merz, um 1980 │Schloss Morsbroich

Die Arbeit O.T. („Ablage“) von Gerhard Merz hat 2003 als relativ neuer Zugang die Malereisammlung des Museums in einer wesentlichen Position bereichert. Die Acrylmalerei stellt ein Schriftbild des von 1991 bis 2004 in Düsseldorf an der Akademie lehrenden Künstlers dar. Das Museum Morsbroich besitzt als einen besonderen Schwerpunkt der Sammlung Arbeiten, die aus verschiedenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stammen und auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Medium „Schrift“ umgehen.

In diesem Kontext stellt die Arbeit von Gerhard Merz eine wesentliche künstlerische Position dar, da sie den Teilaspekt der Schrift-Raum-Architektur-Beziehung auf eine sich von den Arbeiten von Lawrence Weiner unterscheidende Art und Weise fasst und ein weiteres, für das 20. Jahrhundert mehr als relevantes Reflexionsfeld innerhalb des Sammlungskomplexes schafft.

Gerhard Merz hat durch seine langjährige Tätigkeit an der Akademie die künstlerische Szene Nordrhein-Westfalens wesentlich mitbestimmt. Als mehrfacher documenta-Teilnehmer zählt er zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlern.

Kontakt:
Dr. Stefanie Kreuzer
Museum Morsbroich
Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen
Link zum Museum Morsbroich

Bildnachweis: Gerhard Merz, ohne Titel (Ablage), 1980, Acryl auf Leinwand, 160 x 300 cm; Foto Museum Morsbroich

Grafiken von Beatrice Braun-Fock, 20. Jh. │Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf

Das Museum Burg Wissem – Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf hat den Fokus seiner Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit auf das Bilderbuch gerichtet und ist mit dieser Schwerpunktsetzung innerhalb der europäischen Museumslandschaft einzigartig. Die Hauptaufgabe besteht in der Sammlung, Bewahrung und Präsentation der Bilderbuchillustratoren deutscher und internationaler Illustratoren und Illustratorinnen. In den vergangen Jahren konnten so umfangreiche Werkgruppen übernommen werden.

Im Jahr 2005 erhielt das Museum den umfangreichen Nachlass der Bilderbuchkünstlerin Beatrice Braun-Fock (1898-1973). Neben Briefen, Manuskripten und Erstausgaben ihrer Bücher erhielt das Museum 1.624 Originalillustrationen, Entwürfe, Skizzenbücher und Andrucke.

Beatrice Braun-Fock veröffentlichte zwischen 1919 und 1960 mehr als 50 Bücher wobei sie unter Anderen mit bedeutsamen Kinderbuchautoren wie James Krüss und Paul Alverdes kooperierte. Aus der Vielzahl zeitgenössischer Bilderbuchillustrationen ragen die Arbeiten von Braun-Fock durch ihre äußerst harmonische Verbindung von Text und Bild sowie der Fähigkeit zu einer behutsamen Modernisierung heraus.

 

Kontakt:
Dr. Pauline Liesen
Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf
Burgallee 1
53840 Troisdorf

Link zum Bilderbuchmuseum Troisdorf

Bildnachweis: Illustrationen von Beatrice Braun-Fock, Das Männlein Mittentzwei, Text von Paul Alverdes, Verlag Albert Langen, Georg Müller, München 1937; Foto Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf

Gemälde von Will Küpper, 20. Jh. │Stadt Brühl

Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.

Bis zum 31. Oktober 2009 zeigt die Galerie Brühl die Ausstellung "Will Küpper - Untersuchungen zur Bildentstehung".

Die Will Küpper Sammlung konnte seit 2008 21 Ölgemälde restaurieren lassen. Im Vordergrund stand neben der behutsamen Restaurierung die Forschung über die bei Küpper häufig auftretenden eigenhändigen Überarbeitungen. Röntgen, UV- und IR -Untersuchungen sowie Farbanalysen ergaben Daten, die neue Erkenntnisse zur Arbeitsweise und zur Kunstauffassung Will Küppers erbrachten.
Die Ausstellung zeigt die einzelnen Schritte der Restaurierungen durch Frau Dr. Hiltrud Schinzel. Wie die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Untersuchungen die konservatorischen Maßnahmen unterstützen konnten wird hier deutlich.

"Spurensuche mit Röntgenbildern"
Ein Beitrag von Hanna Styrie vom 22.10.2009 für die Kölnische Rundschau online.

"Rückkehr zur Farbigkeit"
Ein Beitrag von Bettina Jochheim vom 23.10.2009 für euskirchen-online.

Tapisserien, 18. Jh. │LWL-Landesmuseum Münster - Haus Assen

Manufaktur Jacques Destombes
Ensemble von fünf großformatigen Tapisserien
Frankreich, 1. Viertel 18. Jahrhundert
Inv.-Nrn. AA-1020 – 1024 LM

 

Die fünf Wandbehänge kamen im Jahr 1997 aus Haus Assen in das Landesmuseum. Sie sind eines der seltenen Ensembles dieser Art in Westfalen und das einzige in öffentlichem Besitz. Auf den bis zu 12 Quadratmeter großen Tapisserien finden sich Landschaftsdarstellungen, bevölkert von Waldtieren und Vögeln. Stilistisch knüpfen die in der Manufaktur von Jacques Destombes in Lille gewebten Wandteppiche an die Erzeugnisse Brüsseler Webereien des späten 17. Jahrhunderts an. Ungewöhnlich ist, dass jedes Stück signiert ist. Tapisserien in dieser Qualität waren Luxusartikel, die nur in den reichsten Familien Westfalens anzutreffen waren. Sie zeigen den Lebensstil großer Adelsfamilien im Hochbarock.

Die wegen ihrer Größe bislang im LWL-Landesmuseum nicht ausstellbaren Tapisserien sollen 2013 im zu eröffnenden Neubau einen eigenen Saal erhalten und im Dialog mit Porträts und Objekten des Kunsthandwerks die Kultur der aristokratischen Lebenswelt in Westfalen im 18. Jahrhundert veranschaulichen.

   

I. de Tombe, Landschaft mit zwei Fischreihern, im Hintergrund Dorf und Höhenburg, um 1720/30, Gobelinwirkerei, 302 x 381 cm; Inv.Nr. AA-1020 LM; Foto LWL-LMKuK/Rudolf Wakonigg

I. de Tombe, Landschaft mit Hirsch, Hase, Fuchs und Enten, im Hintergrund Burg, um 1720/30, Gobelinstickerei, 300 x 406 cm; Inv.Nr. AA-1021 LM; Foto LWL-LMKuK/Rudolf Wakonigg

   

I. de Tombe, Landschaft mit zwei Kranichen (?), im Hintergrund Kirchenruine, 1720/30, Gobelinwirkerei, 315 x 406 cm; Inv.Nr. AA-1022 LM; Foto LWL-LMKuK/Rudolf Wakonigg

I. de Tombe, Landschaft mit zwei Fischreihern, einer einen Fisch verschlingend, im Hintergrund ein Dorf, 1720/30, Gobelinstickerei, 315 x 406 cm; Inv.Nr. AA-1023 LM; Foto LWL-LMKuK/Rudolf Wakonigg

Kontakt:
Dr. Angelika Lorenz
LWL-Landesmuseum Münster
Haus Assen
Domplatz 10
48143 Münster

Link zum Landesmuseum Münster

Bildnachweis Foto oben: I. de Tombe, Landschaft mit zwei Rebhühnern am Bach, im Hintergrund Dorf, 1720/30, Gobelinwirkerei, 37 x 178 cm; Inv.Nr. AA-1024 LM; Foto LWL-LMKuK/Rudolf Wakonigg

Wrangelschrank, um 1560 │LWL-Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Münster

Der Wrangelschrank gehört zu einer weit verzweigten Familie von intarsierten Möbeln, die in Tirol und Süddeutschland beheimatet ist. Allen ist eine schlichte Kastenform eigen, auf deren Flächen sich Intarsienbilder aus unterschiedlichen Hölzern in einer dichten Motivwelt ausbreiten.

Innerhalb der erhaltenen Augsburger Intarsienmöbel stellt der Wrangelschrank das herausragendste und kunstvollste Beispiel seiner Art dar. Das 1566 datierte und mit einer nicht aufgelösten Hausmarke signierte Kabinett gehört zu den frühesten Varianten eines Schreibtischtyps, der anstelle einer herunter klappbaren Schreibplatte über zwei seitlich verankerte Flügeltüren verfügt, die zum Verschließen der Schubladenfront dienen. Dieser Verlust der Schreibfläche macht hier zum ersten Mal den Funktionswechsel von einem Schreibmöbel zu einem Präsentations- und Aufbewahrungsmöbel deutlich. Seit seiner Erwerbung 1950 bildet das Möbel eines der zentralen Stücke im Rahmen der Schausammlungen des Landesmuseums.

Kontakt:
Dr. Angelika Lorenz
LWL-Landesmuseum Münster
Haus Assen
Domplatz 10
48143 Münster

Link zum Landesmuseum Münster

Gemälde und Siebdrucke der modernen Kunst, 20. Jh. │Stadtmuseum Gelsenkirchen

Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.