Fachgruppe Theorie und Geschichte der  Konservierung und Restaurierung

Alle Kunst- und Kulturgüter waren und sind aus den verschiedensten Gründen Veränderungen unterworfen. Sie unterliegen Alterungsprozessen und weisen Nutzungsspuren auf. Auch bestimmen frühere Reparaturen und Restaurierungen das heutige Erscheinungsbild historischer Zeugnisse entscheidend mit.

Über die letzten Dekaden haben sich Methodik, Materialauswahl und Umfang der Eingriffe in die historische Substanz gewandelt. Neue Kenntnisse tragen fortlaufend zur Optimierung der Maßnahmen bei. So ist jeder konservatorische und restauratorische Eingriff immer auch Zeugnis seiner Zeit. Darum ist es wichtig, das konservatorische und restauratorische Handeln stetig zu hinterfragen.

Mit der Entwicklung der Restaurierung zu einer wissenschaftlichen Disziplin wurden ethische Grundsätze und Standards entwickelt, um die Entscheidungsfindungen in der Restaurierung zu leiten, zu reflektieren und zu verifizieren. Aber auch theoretische Grundlagen entwickeln sich in Abhängigkeit von zeitlichen Veränderungen und müssen daher immer wieder neu ausgerichtet werden.

Um verantwortungsbewusst handeln zu können, müssen heutige und künftige Fachkräfte die Geschichte des ihnen anvertrauten Objektes ergründen und verstehen. Sie müssen vorangegangene restauratorische und denkmalpflegerische Konzepte, Maßnahmen und museale Präsentationen deuten. Aus diesem Grund sind fundierte Kenntnisse der Theorie und Geschichte der Konservierung und Restaurierung grundlegend für eine kritische aktuelle Auseinandersetzung mit der Bewahrung von Kunst- und Kulturgut.

Unsere Fachgruppe möchte zum Austausch über neueste Erkenntnisse und Entwicklungen zu Geschichte und Theorie der Restaurierung beitragen und einen kontinuierlichen und fächerübergreifend Diskurs zur Thematik anregen.