Große Ehre für die TH Köln: Im Rahmen seiner Südostasien-Reise hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das German Apsara Conservation Project (GACP) in Angkor, Königreich Kambodscha, besucht. Der deutsche Beitrag zur Sicherung der Weltkulturerbestätte steht seit mehr als 25 Jahren unter der wissenschaftlichen Leitung der TH Köln.
Das Projekt widmet sich der Erhaltung von dekorierten Oberflächen aus Stein, Stuck und Ziegeln sowie von Wandmalereien an den Tempeln von Angkor und an anderen Tempelanlagen in Kambodscha. Es wird aus Mitteln des Kulturerhalt-Programms des Deutschen Auswärtigen Amtes und der Technischen Hochschule Köln finanziert. Prof. Dr. Hans Leisen und Dr. Esther von Plehwe-Leisen vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der TH Köln haben das Projekt 1997 ins Leben gerufen, ein kambodschanisches Restauratorenteam aufgebaut und die Arbeiten vor Ort wissenschaftlich geleitet. Über 150 Studierende deutscher und internationaler Universitäten haben durch ihre Studien- und Abschlussarbeiten das Wissen zu konservatorischen, kunsthistorischen und geologischen Themen des Projektes gestärkt.
Bei der Arbeit steht die Nachhaltigkeit im Vordergrund. Dieses Ziel wird durch eine sorgfältige wissenschaftliche Vorbereitung der Konservierungseingriffe und vor allem durch die gründliche Ausbildung der Khmer-Restauratoren in den verschiedenen Konservierungstechniken gewährleistet. Heute ist das kambodschanische GACP-Restauratorenteam bekannt für seine ausgezeichneten Fähigkeiten und seine guten praktischen Leistungen kombiniert mit theoretischem Wissen um die Wirkungsweise von Konservierungsmaterialien. Das kambodschanische Team wird von Site-Manager LUY Sophors B.A. und seinem Stellvertreter KORN Channy B.A. geleitet. Seit 2020 sind die meisten Restauratoren des GACP-Teams in die APSARA National Authority integriert.
Prof. Dr. Stefan Herzig; Präsident der TH Köln: „Der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigt, welche Bedeutung dieses Projekt für den internationalen Austausch hat. In mehr als 25 Jahren ist das GACP zu einem beispielgebenden Modell geworden, wie der Erhalt von kulturellen Denkmälern auf der Basis von Wissens- und Technologietransfer gelingen kann. Dieses Verdienst gebührt in besonderer Weise unseren Wissenschaftlern, Prof. Dr. Hans Leisen und Dr. Esther von Plehwe-Leisen; ihnen gilt auch der besondere Dank der TH Köln.“
Quelle: Pressemitteilung der TH Köln