Häufig gestellte Fragen zu Praktikum und Studium
Die Interessengruppe Restauratoren in Ausbildung (RiA) hat an dieser Stelle für alle Interessierten die nachfolgende Liste häufig gestellter Fragen zur Restaurator:innen-Ausbildung zusammengestellt.
Ob eine Studienberatung sinnvoll ist, hängt von der Praktikumsstelle ab. Einige Praktikumsstellen verlangen im Zuge der Bewerbung einen Nachweis über eine Studienberatung. Auch kann vor der Wahl einer Praktikumsstelle eine Beratung hilfreich sein, um eine möglichst geeignete Praktikumsstelle auszuwählen.
Informativer und hilfreicher als eine allgemeine Studienberatung kann oft die Beratung mit Ansprechpartnern oder Vertretern des Restaurierungsstudiengangs direkt sein.
Die Praktikumsdauer hängt von der jeweiligen (Fach)Hochschule oder Akademie ab. In den meisten Fällen wird als Studienvoraussetzung ein Vorpraktikum von mindestens 12 Monaten verlangt.
Nein, es gibt keine zentrale Vergabestelle für Vorpraktika. Praktikumsstellen werden oft über die Websits von Museen ausgeschrieben. Zum Beispiel bieten die Hamburger Museen und auch das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg regelmäßig Praktika an. Zentrale Anlaufstelle ist auch der Online-Stellenmarkt des VDR. Auch kann über den Bundesfreiwilligendienst nach Praktikumsstellen gesucht werden. Generell ist eher zu Initiativbewerbungen zu raten, besonders bei selbstständigen Restaurator:innen.
Selbstverständlich kann das obligatorische zwölfmonatige Vorpraktikum auch im Ausland absolviert werden. Es gibt in den Immatrikulationsordnungen keinerlei Einschränkungen. Allerdings muss die Praktikumsstelle (sei es im In- oder Ausland) den geltenden fachlichen Anforderungen an eine sachgerechte restauratorische Berufsausübung, also den üblichen nationalen und internationalen Grundsätzen an unseren Beruf entsprechen. Dies korrekt zu beurteilen, erfordert gerade bei ausländischen „Praktikumsbetrieben“ in der Regel eine entsprechende Recherche als Basis für eine Einzelfallentscheidung.
Nein, eine handwerkliche Ausbildung vor dem Studium ist nicht zwingend erforderlich. Jedoch sammelt man hierdurch wichtige Erfahrungen und erlernt Fertigkeiten, die in der Restaurierung nützlich sind. Teilweise werden handwerkliche Ausbildungen als Teil der Vorpraktikumszeit von einer Hochschule anerkannt. Dies muss jedoch meist individuell erfragt werden oder ist auf den Websites der Studiengänge nachlesbar.
Ja, an manchen Hochschulen kann eine von der Richtung passende Ausbildung als Teil des Vorpraktikums anerkannt werden. Ratsam ist es in diesem Fall, vor/während des Vorpraktikums bei der (Fach)Hochschule nachzufragen. Die Länge der angerechneten Zeit ist dabei unterschiedlich. An der HTW Berlin beträgt diese beispielsweise maximal sechs Monate.
Die Inhalte der Bewerbungsmappe hängen von der jeweiligen (Fach-)Hochschule ab. Genauere Informationen sind auf den jeweiligen Internetseiten zu finden.
Die Studienbewerber:innen sollten sich mit den Aufgaben, Arbeitsbedingungen und Tätigkeitsfeldern in der Restaurierung vertraut machen. Es wird empfohlen, die beabsichtigte Wahl des Studienschwerpunktes bei der Wahl der Vorpraktikumsstelle und deren Ausrichtung zu beachten.
Vorpraktika können in Museen, Landesdenkmalämtern und bei selbstständigen Restaurator:innen absolviert werden. Es werden auch Vorpraktika im Rahmen eines “freiwilligen sozialen Jahrs in der Denkmalpflege” (FSJ Denkmalpflege) und über den “Bundesfreiwilligendienst” angeboten. (Vgl. Frage 4)
Die praktische Vorbildung sollte im Restaurierungsbereich eines Museums, eines Archivs (Film, Foto oder Tonarchiv), einer landesarchäologischen oder denkmalpflegerischen Einrichtung oder eines privaten Unternehmens absolviert werden, das die Maßstäbe des internationalen “code of ethics” seinem Arbeitsansatz zugrunde legt. Mehr zu den ethischen Maximen erfahrt ihr in der Zusammenstellung einger wichtiger Grundsatzpapiere auf dieser Website.
Es gibt keinen Unterschied.
Die Spezialisierung, welche Du im Studium und Beruf der Restaurierung einschlagen möchtest, sollte für die Wahl der Praktikumsstelle ausschlaggebend sein. Welcher Schwerpunkt geeignet ist, kann auf den Seiten der Hochschulen und im Verlauf des Vorpraktikums überprüft werden.
In folgenden Bereichen sollten im Vorpraktikum Inhalte vermittelt werden:
- Materialkunde
- Arbeitstechniken und historische Techniken
- Fähigkeiten zur Zeitplanung
- Kenntniss wichtiger Fachliteratur
- Kunst- und Kulturgeschichte
- naturwissenschaftliche Grundlagen
- Kenntnisse zum Umgang mit gängigen Werkzeugen
- Arbeitsschutz
- Dokumentation von Objekten und Maßnamen
- Grundlagen der Präventiven Konservierung
- Verbesserung von künstlerischen und manuellen Fähigkeiten
Die Interessengruppe Restauratoren in Ausbildung hat einen Mustervertrag für das Vorpraktikum (PDF) erarbeitet. In diesem sind alle notwendigen Punkte angeführt.
Eine verbindliche Literaturliste zur Prüfungsvorbereitung gibt es nicht, da die Aufnahmeprüfungen das Niveau eines allgemeinbildenden Abiturs nicht überschreiten und die erforderlichen fachspezifischen Kenntnisse auf dem Gebiet der Konservierung und Restaurierung nicht über ein gutes Allgemeinwissen hinausgehen.
Natürlich sollten sich Bewerber:innen mit den wesentlichen ethischen Grundlagen des Restauratorenberufes und der Kulturguterhaltung allgemein schon einmal auseinandergesetzt haben. Hierfür bietet ein Blick in die relevanten nationalen und internationalen Grundlagenpapiere, etwa zur Berufsdefinition und den Berufsregeln, die auf der VDR-Website zu finden sind, eine recht gute Grundlage.
Zudem bieten alle Professor:innen nach vorheriger Terminabsprache ganzjährig eine individuelle Beratung zum Studium und auch zur Eignungsprüfung an.
Da es sich um ein studienvoraussetzendes Praktikum handelt, das gefordert wird, kann im Normalfall kein Harz IV bezogen werden. Es ist jedoch möglich für die Zeit und das darauffolgende Studium BAföG zu beziehen. Der BAföGAntrag müsste dann in der Stadt, in welcher Du studieren möchtest, eingereicht werden. Es ist anzuraten, vor Beginn des Praktikums eine Beratung in einem BAföG-Amt wahrzunehmen. Des Weiteren werden manche Praktika vergütet. Auch bei einem Bundesfreiwilligenjahr und der Jugendbauhütte gibt es finanzielle Mittel.
Um die Studienschwerpunkte der Restaurierung besser kennen zu lernen, empfehlen wir die Beschreibungen auf den Websites der Hochschulen zu lesen, die Studienberatungen am jeweiligen Institut oder die Tage der offenen Tür der Hochschulen wahrzunehmen. Manche Einrichtungen bieten Führungen durch den Studiengang an. Eine Liste der Hochschulen findet Ihr unter Frage 17.
Zudem bietet das Studierendenkolloqium der VDR-Interessengruppe RiA jährlich die Gelegenheit Einblick in einen Hochschulstandort zu gewinnen.
Im deutschsprachigen Raum gibt es aktuell zehn Hochschulen, Universitäten und Akademien, an denen Konservierung und Restaurierung als Studiengang angeboten wird. Jeder dieser Studiengänge hat mehrere Fachrichtungen zur Auswahl und legt einen anderen Material- und Lehrschwerpunkt. Es kommt bei der Wahl also nicht nur auf den Standort, sondern auch auf die eigenen Präferenzen an.