Seit nunmehr 50 Jahren tragen die Mitglieder der Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. (IgB) ihre Begeisterung für alte Häuser – egal ob denkmalgeschützt oder nicht – in die Öffentlichkeit. Mit dem "Bauernhaus des Jahres", das die IgB seit 2017 ernennt, verfolgt sie das Ziel, die architektonischen Besonderheiten ländlicher Haustypen bekannter und eine breite Öffentlichkeit auf den Wert und die Schutzbedürftigkeit regionaler Architektur aufmerksam zu machen.
In diesem Jahr ist das im norddeutschen Raum weit verbreitete Niederdeutsche Hallenhaus das Bauernhaus des Jahres. Wesentlich bei diesem Haustypus ist das große, oft mit Inschriften gestaltete Dielentor an der Giebelfront, das den Wirtschaftsteil des Hauses als Schauseite bestimmt. Seiner Funktion nach ist das Hallenhaus ein "Einhaus", das das bäuerliche Leben und Wirtschaften von Menschen und Vieh unter einem Dach vereint. In der Mitte des dreischiffigen Gebäudes erstreckt sich die freie, hallenartige Diele. Links und rechts liegen die Seitenschiffe zur Aufstallung des Viehs, während die Ernte auf dem Dachboden gelagert wurde.