Was für ein Glück für die 15 Kollegen, dass diese Exkursion am 19. und 20. Mai 2017 stattfinden konnte! Denn im Schloss Gottorf sind die Vorbereitungen einer umfangreichen Umstrukturierung – im Rahmen eines Masterplans – bereits im vollen Gange und im Schleswiger St. Petri-Dom beginnt in Kürze eine mehrjährige Sanierungsphase. Das ausgewogene Programm bot neben der Betrachtung der polychromen Bildwerke – Altäre und Epitaphien im Gottorfer Museum und Schleswiger Dom – auch einen Rundgang durch den Barockgarten des Gottorfer Schlosses und die Besichtigung des St. Johannis-Klosters auf dem Holm. Zwischen den einzelnen Programmpunkten bei Kaffee und Keksen und während des gemeinsamen Abendessens gab es reichlich Zeit und Gelegenheit für fachlichen und privaten Austausch in kleinerem Kreise.
Nach einer Begrüßung und Einführung am Freitagmorgen durch Anne-Christine Henningsen und Cornelia Saffarian, stellte Dr. Kirsten Baumann, die Direktorin des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, das Museum und seine Geschichte vor. Während des anschließenden Rundgangs durch die Sammlungsräume gaben uns die Kunsthistorikerinnen Dr. Uta Kuhl und Dr. Constanze Köster, sowie die Restauratorinnen Anne-Christine Henningsen, Heike Binger, Ursula Lins und Dorothée Simmert vor den Exponaten (mittelalterliche Altäre, Gemälde von Jürgen Ovens und die Schlosskapelle) einen Einblick in die Kunst- und Restaurierungsgeschichte und die Probleme der Klimatisierung. Die Zeit für Diskussionen wurde ausgiebig genutzt.
Nachmittags wurden wir vom Kurator Dr. Ulrich Schneider mit seinem schier unerschöpflichen Wissen in die schleswig-holsteinische Geschichte, die Faszination des Weltalls im 17. Jahrhundert in Form eines begehbaren Riesenglobus und die Botanik des Barockgartens entführt. Der Samstag begann im Dom mit Orgelmusik und einer Begrüßung durch die Pastorin Christiana Lasch-Pittkowski. Restauratorin Ursula Lins führte anschließend durch den Dom und referierte vor dem Brüggemann-Altar und drei ausgewählten Epitaphien zur Restaurierung sowie zur Klima- und Wartungsproblematik im Kirchenraum.
Das Wetter erlaubte einen Mittags-Snack im Freien bevor es über die pittoresken Gässchen des Holm zum Adeligen St. Johanniskloster ging. Die Priörin Ina von Samson-Himmelstjerna führte durch die mittelalterliche Anlage und wir erfuhren Einiges über die reiche Ausstattung und das Leben der adeligen Konventualinnen. Dank der guten Kontakte von Ursula Lins zur Priörin konnten wir in dem wunderbar gelegenen Garten an der Schlei die Veranstaltung bei Kaffee, Keksen, guten Gesprächen und herrlichstem Wetter ausklingen lassen.
Unser besonderer Dank für diese äußerst gelungene Exkursion gilt den Organisatorinnen Ursula Lins, Uta Lemaitre, Anne-Christine Henningsen, Birgit Linnhoff und Cornelia Saffarian von der Fachgruppe Polychrome Bildwerke.
Christine Fölsch, 29.05.2017
Foto: Tino Simon