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“Maria weint nicht mehr” – Abschlusstagung zum Restaurierungsprojekt der Kunstsammlungen Zwickau
17. Juni - 18. Juni
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Am 17. und 18. Juni 2024 organisieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen die Fachtagung zum Restaurierungsprojekt zur Reduzierung von ölhaltigem Holzschutzmittel an polychromen Skulpturen der Spätgotik in den Kunstsammlungen Zwickau.
Nach 15 Jahren ist das in enger Kooperation mit der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Deutschen Bundestiftung Umwelt durchgeführte Pilotprojekt zur Erhaltung polychrom gefasster Holzbildwerke des Spätmittelalters der Kunstsammlungen Zwickau abgeschlossen. Im November 2023 würdigte das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus den Erfolg des Projekts mit der Verleihung eines Spezialpreises des Sächsischen Museumspreises.
Wir erinnern uns: Heiligenskulpturen, an denen Tropfen einer zähflüssigen braunen öligen Masse austraten und in Tränen herabrann; durch Öl entstellte, verdunkelte und verschmutzte Farbfassungen; zunehmende Instabilität des Holzes selbst. Die wertvollen Bildwerke hatten vor 100 Jahren eine konservatorische Behandlung erfahren, bei der dem sogenannten Holzwurm mit Öl-Tränkungsbad begegnet wurde. Vom trocknendem Öl versprach man sich Holzfestigung, von zugesetzten Giften Holzschutz. Sich außen bildendes Linoxin blockierte jedoch den ohnehin knappen Sauerstoff im Inneren des Holzes, den es zur chemischen Trocknung des Öls braucht, sodass die flüssigen Bestandteile des Festigungsmittels sich unter Säurebildung zu einem chemischen Cocktail zersetzten, der das Holz erweichte. In dem von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen geförderten Pilotprojekt wurden diese Ölreste und deren Abbauprodukte mit neuem Verfahren aufwendig reduziert, die entölten Objekte konserviert und für die Ausstellung restauriert. Es wurden Erkenntnisse gewonnen, die wir nun mit Restauratorinnen, Chemikern, Fachleuten der Analytik und Kunsthistorikerinnen teilen und diskutieren möchten.