Das KEK-Portal stellt ab jetzt eine interaktive Karte zu den Notfallverbünden für den Kulturgutschutz in Deutschland bereit. Unter www.kek-spk.de/notfallverbundkarte können Informationen zu bestehenden Verbünden der Sparten Archiv, Bibliothek und Museum gebündelt recherchiert werden. Die Karte wurde von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) in Abstimmung mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und dem Projekt „SiLK – Sicherheits-Leitfaden Kulturgut“ entwickelt.
Insgesamt 54 einrichtungsübergreifende Notfallverbünde der Sparten Archiv, Bibliothek und Museum weist die Notfallverbundkarte aktuell nach und gibt damit einen umfassenden Überblick zur Verteilung der Verbünde in Deutschland. Das interaktive Tool ermöglicht die gezielte Recherche nach einzelnen Einrichtungen oder der konkreten Lage der Verbünde. Die zahlenmäßige Weiterentwicklung von 1995 bis 2021 bildet ein Zeitstrahl ab. Notfallverbünde, die über die KEK-Modellprojektförderung unterstützt wurden, lassen sich gezielt filtern. In der KEK-Modellprojektförderung werden seit 2010 Vorhaben wie die Anschaffung von Notfallboxen oder die Durchführung von Workshops unterstützt. Insgesamt 42 Projekte zur Notfallvor[1]sorge wurden bisher mit rund 380.000 Euro gefördert. An der Schnittstelle von Bund, Ländern und Kommunen ist die KEK so mit den Jahren zur Multiplikatorin beim Thema Notfallvor[1]sorge geworden.
„Derzeit weist die Notfallverbundkarte noch viele weiße Flecken auf. Mit dieser Karte wollen wir sensibilisieren und den Anreiz geben, die Vorsorge deutschlandweit auszubauen“, erklärt Ursula Hartwieg, Leiterin der KEK.
Die Daten der Notfallverbundkarte wurden vom Projekt „SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut“ erhoben und u. a. mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe abgestimmt. Im Weiteren bleibt das Projekt SiLK bundesweit für die Erhebung und Pflege der Daten zuständig. Updates sind im Halbjahresturnus vorgesehen.
Notfallverbünde zählen im Bereich Kulturgutschutz zu den zentralen Instrumenten der Vorsorge. In Katastrophenfällen wie Brand oder Hochwasser sind Archive, Bibliotheken und Museen durch Zusammenschlüsse deutlich besser geschützt und in der Lage, sich gegenseitig zu helfen. Dies hat sich bei der Flutkatastrophe im Sommer letzten Jahres nochmals deutlich gezeigt. In Verbünden erfolgt im Notfall die Abstimmung schnell und gezielt, da die Meldeketten und Abläufe definiert und vorbereitet sind. Zudem wird die fachgerechte Ausstattung zur Erstversorgung von Kulturgut in Verbünden einsatzbereit vorgehalten.
Mit der Notfallverbundkarte leistet die KEK einen Beitrag zur Verbesserung der Informationslage im Bereich der Notfallvorsorge. Als Angebot für die Fachcommunity und die Unterhaltsträger·innen stärkt das Tool die Wahrnehmung der erforderlichen Präventivmaßnahmen für Kulturgutschutz.
Pressemitteiliung vom 19.05.2022
Quelle:
Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK)
an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Unter den Linden 8
10117 Berlin