Nachdem in den zurückliegenden Jahren auch situationsbedingt auf eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge verzichtet wurde, möchten das Präsidium und die Geschäftsstelle auf der kommenden Mitgliederversammlung eine Angleichung der VDR-Mitgliedsbeiträge an die jährliche Teuerungsrate vorschlagen.
Hintergrund sind die fortwährend steigenden Kosten für Miete, Soft- und Hardware, Dienstleistungen und Verbandsmitgliedschaften und die mittlerweile deutlich höhere Inflationsrate. Ziel ist es, den Haushalt so auszustatten, dass er auf lange Sicht die Handlungsfähigkeit von Haupt- und Ehrenamtlichen gewährleistet. Die weithin sichtbaren berufspolitischen und öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten des VDR möchten wir fortführen und ausbauen. Zugleich möchten wir unsere Mitglieder in den Bereichen Weiterbildung und berufliche Rechtsstreitigkeiten beständig unterstützen können.
Hierfür setzen wir Ihre Mitgliedsbeiträge ein:
- Für die Fortführung der berufspolitischen Aktivitäten in Berlin
In Berlin gibt es seit 2018 eine engagierte berufspolitische Vertretung. Diese ist wichtiger denn je. Mit ihrer Hilfe und der vor drei Jahren eingeführten Rechtshilfekostenunterstützung (RKU) konnten wir insbesondere bei den Höhergruppierungsklagen der angestellten Kolleg:innen mehrere Siege erringen. In den kommenden Jahren setzen die VDR-Gremien auf weitere engagierte berufspolitische Tätigkeit und eine Präsenz in der Hauptstadt, wo auch der ZDH, das DNK, die DSD, ICOMOS, die zuständigen Ministerien und viele weitere Akteure ansässig sind. Unser Büro in Berlin muss nun, wie die anderen Institutionen auch, ab Oktober 2021 notgedrungen in kostspieligere Räumlichkeiten umziehen, weil der Bund als Eigentümer die sehr günstigen Räumlichkeiten in der Taubenstraße Eigenbedarf angemeldet hat.
- Für einen umfassenden Service für unsere Mitglieder
was die fachliche Weiterbildung und die ökonomischen, rechtlichen und versicherungstechnischen Fragen von Freiberuflern – ob angestellt oder selbstständig – angeht. Außerdem engagiert sich der VDR dafür, dass angemessene Honorare verlangt werden und dafür, dass die soziale Absicherung von Restauratoren verbessert wird.
- Für die Weiterführung und den Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit
Seit Ende 2013 wurde die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kontinuierlich ausgebaut. Entstanden ist eine hervorragend geklickte Internetpräsenz, ein im monatlichen Turnus erscheinender Newsletter. Seit 2018 gibt es den Europäischen Tag der Restaurierung und einen Blog. Im letzten Jahr sind Podcasts und weitere soziale Medien hinzugekommen, die wir bestücken mit dem Ziel mehr jüngere Menschen zu erreichen. Zudem haben wir jüngst Plakat- und Postkarten-Aktionen gestartet. Weitere Medien sollen folgen.
- Für die Nachwuchsgewinnung
Der Verband möchte die Bekanntheit des Berufs kontinuierlich steigern und dadurch – gemeinsam mit Aktionen der Hochschulen – mehr Studierende der Konservierung und Restaurierung gewinnen, die dann gleichzeitig auch VDR-Mitglieder werden. Der berufliche Nachwuchs muss zeitnah unsere Aufmerksamkeit bekommen, da ein Mangel an Praktikanten und Studienbewerbern schon jetzt deutlich spürbar ist.
- Für ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatz
Um zukunftsfähig zu sein, benötigen wir beim VDR viele Engagierte, sowohl ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, denen wir angemessene Aufwandsentschädigungen bieten müssen, als auch hauptamtlich Angestellte, die mit Herzblut bei der Arbeit sind. Nur so lässt sich die Vielfalt an Themen bearbeiten und zu guten Ergebnissen bringen.
- Für nationalen Kulturgüterschutz
Daneben reden wir mit bei gesellschaftsrelevanten Themen wie dem nationalen Kulturgüterschutz. An Netzwerken teilzuhaben, bedeutet in der Konsequenz auch die Sicherung von Arbeitsplätzen für akademische Restauratoren, die beim Katastrophenmanagement und der Erstversorgung beschädigter Kulturgüter im In- und Ausland qualifiziert helfen können.
Voraussetzung für all dies sind ausreichende finanzielle Mittel. Die durchschnittliche Inflationsrate von 1,3 Prozent, wie noch 2018 für die Mitgliederversammlung kalkuliert (basierend auf den Jahren bis 2008 bis 2021), ist inzwischen nicht mehr aktuell.
Zurzeit liegt die Inflationsrate bei 3,9 Prozent. Auch deshalb sind wir dafür, einen gestaffelten Mitgliedsbeitrag einzuführen.
Für ein ordentliches Mitglied bedeutet dies monatlich auf eine Tasse Kaffee zugunsten des Verbands zu verzichten, für den Verband aber eröffnet das Gestaltungsfreiheit für Berlin und für unsere Serviceangebote wie die Gratis-Webinare für Mitglieder.
Dem Verband bietet sich durch die Anhebung die Chance, den eingeschlagenen Weg hin zu mehr Teilhabe an gesellschaftlich und politisch relevanten Fragestellungen (soziale Absicherung, Arbeitssicherheit, Umstrukturierung der Arbeitswelt, Kulturgüterschutz) und die für unseren Berufsstand eminent wichtige Öffentlichkeitsarbeit weiterzugehen.