Wandtrocknungssysteme im Museum im Einsatz

Das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim ist seit Beginn dieses Jahres an dem Projekt KERES (Kulturerbe in Deutschland vor Extremklimaereignissen schützen) beteiligt – zusammen mit anderen Fallstudienpartnern aus Deutschland wie dem […]

Das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim ist seit Beginn dieses Jahres an dem Projekt KERES (Kulturerbe in Deutschland vor Extremklimaereignissen schützen) beteiligt – zusammen mit anderen Fallstudienpartnern aus Deutschland wie dem Kölner Dom, der Hamburger Speicherstadt oder den Historischen Gärten in Schloss Sanssouci/Potsdam. Projektträger für Deutschland ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Planung und Projektkoordination liegen beim Fraunhofer Institut. Ziel des Projektes ist es, Kulturgüter zukünftig vor Extremklimaereignissen gezielter und dauerhafter schützen zu können.

 

Am 6. Juli 2021 kam es im Rahmen der Projektvorbereitung dieser länger angelegten Studie zu einem Experten-Treffen im Freilandmuseum. Mit dabei war auch Prof. Dr.-Ing. Ralf Kilian, der am Fraunhofer Institut den Bereich Kulturerbe-Forschung leitet und zugleich eine Professur für Präventive Konservierung in der Baudenkmalpflege an der Universität Bamberg innehat. Er wies im Rahmen dieser KERES-Projektstudie zwei Masterstudenten mit der Klimadatenerfassung für ihre Arbeit an den Museumsgebäuden aus Obernbreit (Amtshaus) und Kleinrinderfeld (Bauernhaus) ein. Ihre Ergebnisse sollen dazu beitragen, verbesserte Strategien zum Schutz von Fachwerkhäusern vor künftigen Extremwetter-Ereignissen zu formulieren. Museumsleiter Dr. Herbert May und Restaurator Dieter Gottschalk sind dabei die Ansprechpartner seitens des Museums.

 

Wer konnte ahnen, dass nur wenige Tage später durch ein extremes Wetterereignis das Hochwasser der Aisch weite Teile des südlichen Museumsgeländes unter Wasser setzte? Die Mitarbeit des Freilandmuseums im KERES-Projekt zahlte sich schneller aus als erwartet. Rasch und unbürokratisch stellte das Fraunhofer-Institut ein neu entwickeltes Wandtrocknungssystem zur Verfügung: Sogenannte „FastDry“-Trocknungsmodule bestehen „aus einer integrierten Heizung und einer diffusionsoffenen Dämmung […] und trocknen schnell, energieeffizient und lautlos Wände und Decken“, wie es in einer Information des Fraunhofer-Instituts heißt. Die „FastDry“-Module wurden vergangene Woche durch Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts vor den durch das Hochwasser durchnässten Wänden im Erdgeschoss des Badhauses aus Wendelstein montiert und zeigen schon nach wenigen Tagen ein positives Ergebnis.

Pressemitteilung des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim vom 09.08.2021

Trocknungs- und Wasserabsauggeräte im Badhaus aus Wendelstein. An der Wand die „FastDry“-Trocknungsmodule, die das Fraunhofer Institut zur Verfügung gestellt hat. (Foto: Herbert May)