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Behutsame Betoninstandsetzung der Sichtbetonfassade der denkmalgeschützten Stadthalle in Lahnstein
26. Februar 2019
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Die Stadthalle Lahnstein wurde 1971-73 nach Plänen des Wiesbadener Architekturbüros Planungsring errichtet. Für die Gestaltung der Fassaden und Innenräume konnte der Stutt-garter Künstler Otto Herbert Hajek (1928-2005) gewonnen werden. Im Jahr 2007 wurde die Stadthalle als qualitätvolles Zeugnis für die Architektur und den Städtebau der 1970er Jahre sowie aufgrund der vielfältig erhaltenen künstlerischen Ausstattung der Bauzeit als Kulturdenkmal in die Denkmal liste Rheinland-Pfalz eingetragen.
Die Stadthalle wurde in Stahlbetonbauweise mit Betonen in spezifischer Farbigkeit und Struktur sowie unterschiedlicher Fertigungsweise errichtet. Prägend ist das von Hajek in ab-wechselnder Primärfarbigkeit Rot, Blau, Gelb gestaltete, geo-metrisch ornamentierte Betonrelief an der Hauptfassade zum Salhofplatz.
An den Sichtbetonoberflächen zeigten sich nach 45 Jahren Bewitterung die typischen Schäden, wie v.a. Abplatzungen über korrodierter Bewehrung. Die Farben der Ornamentfelder waren stark verblasst.
Im Rahmen einer Voruntersuchung, die probabilistische Me-thoden anwendete, konnte festgestellt werden, dass die Fas-sade durch lokale Reparaturen instandgesetzt und auf eine abschließende egalisierende, funktionale Beschichtung ver-zichtet werden kann. Über die Voruntersuchung und die Aus-führung der Betoninstandsetzung wird ausführlich berichtet. Bei der Auswahl der Instandsetzungsmörtel wurde ein indivi-duell an die vorhandene Betonrezeptur angepasster Mörtel bevorzugt.
Auch die Wiederherstellung der Farbigkeit nahm im Rahmen der denkmalgerechten Instandsetzung einen wichtigen Teil ein. Durch eine restauratorische Untersuchung und eine Archivrecherche konnte eine Farbauswahl für die Neufassung getroffen werden, die dem Original entspricht.
Die Tagungsvorträge führen in den Umgang der Denkmal-pflege mit modernen Sichtbetonbauten ein, stellen die Vorge-hensweise bei der behutsamen Instandsetzung detailliert vor und enden mit einem Blick auf die Erfahrungen mit der ver-gangenen Betoninstandsetzung an der Mensa der Universität in Saarbrücken, welche ebenfalls von Otto Herbert Hajek farbig gestaltet wurde.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt förderte die Maßnahmen im Rahmen des Projekts AZ 33968 „Modellhafte, denkmalgerechte Instandsetzung von Betonbauten am Beispiel der Stadthalle in Lahnstein“
Programm Dienstag, 26. Februar 2019
10:00 Begrüßungskaffee
10:30 Begrüßung und Einführung
DR. ROSWITHA KAISER Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz, Landesdenkmalpflege, Mainz Vorstandsvorsitzende des Institut für Steinkonservierung e.V.
ADALBERT DORNBUSCH Bürgermeister, Stadt Lahnstein
DIPL.-ING. JÜRGEN BECKER Technischer Bauamtsleiter, Stadt Lahnstein
11:00 Sichtbetonbauten der Nachkriegsmoderne
LEONIE KÖHREN M.A. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Landesdenkmalpflege, Mainz
11:30 Die Stadthalle Lahnstein – Baugeschichte und Genese des Projektes
DR. ALEXANDRA FINK Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Landesdenkmalpflege, Mainz
12:00 Die Sichtbetonfassade der Stadthalle Lahnstein – Es kommt darauf an, was man damit macht
DIPL.-ING. HUBERT BAUMSTARK Freier Architekt, Karlsruhe
12:45 Mittagspause und Besichtigung der Stadthalle
14:00 Die Sichtbetonfassade der Stadthalle Lahnstein – Technische Aspekte der behutsamen Instandsetzung
DR.-ING. WERNER HÖRENBAUM SMP Ingenieure im Bauwesen GmbH, Karlsruhe
14:30 Die Fassadenfarbigkeit der Stadthalle Lahnstein – Restauratorische Untersuchung des Anstriches sowie Überlegungen zum Umgang
KAROLINE SANTOWSKI B.A. TH Köln, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS)
Farbauswahl für die Neufassung
DR. KARIN KRAUS Institut für Steinkonservierung e.V., Mainz
15:00 Die Mensa der Universität des Saarlandes in Saarbrücken
AXEL BÖCKER Ministerium für Bildung und Kultur, Saarbrücken
15:30 Schlussdiskussion
Veranstalter
Institut für Steinkonservierung e. V.
Gemeinsame Einrichtung der staatlichen Denkmalpflege Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen Große Langgasse 29, 55116 Mainz
Telefon: 06131 2016-500
www.ifs-mainz.de
Stadt Lahnstein
www.lahnstein.de
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Direktion Landesdenkmalpflege
www.gdke.rlp.de/landesdenkmalpfege
Die Teilnahmegebühr beträgt 50,00 Euro
Für die Mitglieder des IFS und für die Mitarbeiter/innen der Denkmalfachbehörden Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen ist die Veranstaltung kostenfrei. Bitte melden Sie sich trotzdem rechtzeitig an.
Anmeldung
Bitte schicken Sie Ihre Anmeldung bis zum 19.02.2019 an das Institut für Steinkonservierung e. V.
per Fax: +49 6131 2016-555
per E-Mail: info@ifs-mainz.de
In der Teilnahmegebühr sind die Pausenverpflegung und eine Tagungspublikation enthalten.
Eine kostenfreie Stornierung ist bis zum 19.02.2019 möglich.
Sie erhalten nach Eingang Ihrer Anmeldung eine Anmelde-bestätigung und eine Rechnung per E-Mail.