Geförderte Projekte 2010 im Rahmen des Programms „Förderung der Bildenden Kunst in Nordrhein-Westfalen – Restaurierungsprogramm Bildende Kunst“ des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
Das Museum weist eine kostbare Sammlung an Gemälden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert auf. Die Gemälde ergänzen die jeweils nach Epochen eingerichteten Räume und bilden für das 19. und beginnende 20. Jh. eine eigene Galerie.
Aus dem Nachlass von Moritz Coschell (1872-1943) konnten 30 Werke erworben werden. Die Gemälde und Grafiken waren bis zu diesem Zeitpunkt äußerst unsachgemäß gelagert, so dass viele stark beschädigt sind. Die Bilder dieses Gesellschaftsmalers fanden sich früh in den meisten deutschen Museen. Heute sind sie vergessen, weil sie als „jüdisch“ verfemt und entartet, abgehängt waren. Bevor sich die Forschung diesem Maler widmen kann, müssen seine Bilder erhalten, konserviert und restauriert werden.
Bild oben: Moritz Coschell, "Selbstporträt mit Zigarette und Palette", 1930, Öl auf Leinwand, Sign.u.li. "Coschell 1930", Maße 83,2 x 65,5 x 2,0 cm, ungerahmt, 2009/64; Bildnachweis MKK Dortmund
Moritz Coschell, "Mädchenbildnis", undatiert (1925), Öl auf Holz, Sign.u.re. "Coschell.", Maße 36,1 x 35,1 x 1,6 cm, Rahmenmaße außen 44,7 x 44,3 x 4,3 cm, 2010/1; Bildnachweis MKK Dortmund
Moritz Coschell, "Die Frau des Komponisten Busoni", 1931, Öl auf Leinwand, Sign.o.li. "Coschell 31." (darüber die gleiche Signatur übermalt), Maße 68,5 x 52,0 x 2,0 cm, Rahmenaußenmaß 74,0 x 57,5 x 3,9 cm, 1996/582; Bildnachweis MKK Dortmund
Kontakt:
Dr. Brigitte Buberl
Direktorin
Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Hansastraße 3
44137 Dortmund
Das Ikonen-Museum, das im Jahre 1956 eröffnet wurde, ist das weltweit bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Über Tausend Ikonen, Goldstickereien, Miniaturen aus Russland, Griechenland und den Balkanländern vermitteln einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Themen und die stilistische Entwicklung der Ikonenmalerei und der angewandten Kunst im christlichen Osten.
Viele Werke können nicht ausgestellt werden, da sie verschmutzt, beschädigt oder übermalt sind. Dies gilt insbesondere für die seit dem Ende der 1960er Jahre aufgebaute Sammlung rumänischer Hinterglasikonen, die derzeit 88 Werke umfasst und die einzige öffentliche Zusammenstellung dieser Art in Nordrhein-Westfalen ist.
Die Feurige Himmelfahrt des Propheten Elija, Rumänien (Altland), 1887, Hinterglasmalerei mit Holzrahmen, H 52,3 x B 41,3 cm, Inv.Nr. 1121; Foto Museum
Christus Emmanuel, Russland, 2. Hälfte 17. Jh., Eitempera auf Leinwand und Holz, Silberoklad, teilweise vergoldet, Email, H 40 x B 34,5 cm, Inv.Nr. 0007; Foto Museum
Kontakt:
Dr. Eva Haustein-Bartsch
Kustodin
Ikonen-Museum Recklinghausen
Kirchplatz 2a
45657 Recklinghausen
Link zum Museum
Für das Museum Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum Telgte ist eine umfassende Neukonzeption vorgesehen. Sie umfasst denkmalpflegerische Maßnahmen, Baumaßnahmen und eine vollständige Erneuerung der Dauerausstellung.
In der zukünftigen Dauerausstellung sind Exponate vorgesehen, die zwingend restauratorischer Maßnahmen bedürfen. Dazu gehören insbesondere konservatorische Maßnahmen am bedeutenden Hungertuch von 1623, die Restaurierung des Chormantels (Pluviale) von 1540, die der Fahne der Vereinigten Handwerker sowie die Restaurierung der westfälischen Jesuitenkrippe aus bekleideten Wachsfiguren aus der Zeit um 1820. Auch alle weiteren Objekte des Antrags sind für die Neukonzeption notwendig und ohne Restaurierungsmaßnahmen nicht ausstellbar.
Telgter Hungertuch, in Nadeltechnik angefertigt (Filetstopfarbeit), Leinen, datiert 1623, 740 x 440 cm, Foto Museum
Geplante Maßnahmen: Reinigung, Glätten, Sicherungsarbeiten an der Substanz
Krippe, Szene der Beschneidung Jesu mit den Figuren Maria, Josef und Kind, dazu ein Beschneidungspriester mit Messer, bekleidete Wachsfiguren, Höhe der Figuren ca. 40 cm, Foto Museum
Geplante Maßnahmen: Wachsrestaurierung, Textilrestaurierung
Fahne der Vereinigten Handwerker in Telgte mit Darstellung des Gnadenbildes im Festschmuck, Mittelteil Öl auf Leinwand, aufgenäht auf rote Seide, Telgte 1821, Foto: Museum
Geplante Maßnahmen: Oberflächenreinigung, Rissverschweißung, Retusche
Kontakt:
Dr. Anja Schöne, Stellvertretende Museumsleiterin
Museum Heimathaus Münsterland GmbH
Herrenstraße 1-2
48291 Telgte
Das Josef Albers Museum verwahrt die weltweit größte Sammlung von Werken des Malers und Farbtheoretikers Josef Albers, die auch öffentlich gezeigt wird. Sein Oeuvre – zugänglich gemacht durch eine Schenkung seiner Witwe Anni Albers und der Josef Albers Foundation im Jahr 1979 – wird in seiner gesamten Breite präsentiert.
Frühe Arbeiten, wie etwa Zeichnungen von Landschaften aus dem westfälischen Umland und Selbstporträts, Glasarbeiten aus der Zeit am Bauhaus sowie der Serie der Violinschlüssel, die den Übergang in die USA (1933) markiert, werden neben anderen Papierarbeiten, zum Beispiel den Graphic Tectonics oder den Structural Constellations gezeigt.
Josef Albers, "Prefatio", 1942, Litografie auf Papier; H 33 x B 31,5 cm; Foto Museum
Dieses Bild stammt aus der Serie der Graphic Tectonics, die nach den ersten Reisen nach Mexiko ab 1935 entstand, inspiriert durch die monumentale Architektur und die starke Geometrie der archäologischen Ausgrabungen. Albers beschränkt sich hier auf eine rein lineare Zeichnung, um räumliche Effekte zu erzeugen. Modulation wird durch die verschieden starke Strichführung, sowie durch die unterschiedlichen Abstände und rechtwinklig aufeinander treffende Linien erreicht. Diagonale Richtungswerte entstehen, ohne dass diagonale Linien faktisch vorhanden sind.
Kontakt:
Dr. Ulrike Growe
Direktorin
Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
Das städtische Propsteimuseum Zülpich, hervorgegangen aus einer großen stadtgeschichtlichen Ausstellung 1909, seit 1920 in der alten Propstei und künftig mit seinen Sammlungen in der früheren Landesburg auf dem Zülpicher Mühlenberg zu Hause, beherbergt einen kunstgeschichtlich bedeutsamen Schatz. Es handelt sich dabei um die weltweit einzige zusammenhängende Sammlung von Gemälden des Malers Hubert Salentin (1822-1910), eines aus Zülpich stammenden, sehr populären Vertreters der „Düsseldorfer Malerschule“.
Salentin, aus bescheidenen Verhältnissen stammend, gelang als autodidaktisch malendem Nagelschmied die Aufnahme an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er zählte schließlich zu den Schülern Wilhelm von Schadows. Als „Vertreter des poetischen Genres in der Düsseldorfer Malerschule“ war er bereits zu Lebzeiten ein vielgekaufter und gesammelter Maler. Seine Bilder hängen in Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt. Für die erwähnte Ausstellung 1909 hatte Salentin seiner Vaterstadt eine Reihe von Bildern überlassen und diese Sammlung durch weitere Schenkungen kurz vor seinem Tod 1910 ergänzt.
Ab Spätsommer 2010 wird eine große retrospektive Ausstellung zu Maler und Werk im Wechselausstellungsraum des Hauses „Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur“ stattfinden.
Kontakt:
Hans-Gerd Dick
Kulturreferent
Stadt Zülpich/ Team 203
Markt 21
53909 Zülpich
Die kunsthistorische Neubewertung zweier Gemälde aus dem Bestand des Museums führt zu deren angestrebter Einbeziehung in die geplante Ausstellung „Renaissance am Rhein“. Dies zieht die Notwendigkeit längst überfälliger Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an den teils schon länger deponierten Objekten nach sich, ebenso wie die Ergänzung des ungenügenden Wissensstandes durch technologische Untersuchungen.
Die Maßnahmen dienen aber – neben der notwendigen Konservierung – nicht nur der Vorbereitung der Ausstellung, sondern kommen langfristig dem Bestand des Hauses zugute, da gerade der Beleg von vermuteten neuen Zuschreibungen in den künstlerischen Zusammenhang der Region das Profil der Gemäldesammlung erweitern würde.
Barthel Bruyn d. Ä. (?), Hl. Cäcilie und Äbtissin mit Wappen der Grafen von Manderscheid / Hl. Agnes und Stifterin mit Wappen der Grafen von Moers, 1525-1530, Tempera (?)/Eichenholztafel, 39 x 36 cm.
Zwei Innenseiten eines Triptychons sind zu einer Bildtafel zusammengesetzt worden. Die Tafeln sollen getrennt werden. Darüber hinaus Bildschichtabhebungen, dicke, gegilbte Firnisschicht sowie auf die erhaltene Malerei überlappende, farblich veränderte Retuschen; Foto Museum
Brüsseler / Südniederländischer Meister, Die Ausgießung des Heiligen Geistes (Pfingsten), um 1515-20, Öl/Eichenholztafel, 117,2 x 160 cm.
Wachs-Harz-Sicherungen von 1980, gegilbter, fleckiger Firnis, darunter dunkle Reste einer entfernten Firnisschicht, zahlreiche dachförmig aufstehende Blasen, Fehlstellen und farblich veränderte Retuschen; Foto Museum
Kontakt:
Ute Knipprath
Leiterin der Restaurierungsabteilung
LVR-LandesMuseum Bonn
Rheinisches Landesmuseum Bonn für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte
Colmantstraße 14-16
53115 Bonn
Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus den Jahren 2008 und 2009.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.
Bei der Sammlung der Stadt Wesel handelt es sich um die vermutlich umfangreichste Textilsammlung am unteren Niederrhein. Sie besteht aus circa 350 Exponaten, welche aus der Zeit zwischen 300 n. Chr. und dem 20. Jh. stammen. Die Sammlung wurde dem Städtischen Museum Wesel 1995 geschenkt. Seit 2005 konnten weitere Objekte hinzugekauft werden, so dass die Sammlung nun den oben beschriebenen Zeitraum abdeckt.
In den letzten Jahren wurden mehrere Schränke zur Unterbringung der Sammlung erworben, so dass eine konservatorisch befriedigende Lagerung möglich ist. Von der Sammlung sind 92 Objekte restaurierungsbedürftig.
Es ist eine Zusammenarbeit bezüglich der koptischen Textilien mit dem Projekt „DressID“ in Planung.
Foto oben: Textilfragment mit Chinoiserien, vermutlich Wandbespannung, H 97 cm x B 21 cm, Satinbindung, Frankreich, um 1740, Inv. Nr. 97.347, Foto: Stadt Wesel
Fotos unten: 2 Detailaufnahmen, Banklaken, H 52 cm x L 296 cm, Leinen und Wolle, Wirkerei, Ende 17. Jh., ohne Inv. Nr., Fotos: Stadt Wesel
Kontakt:
Jürgen Becks
Stadt Wesel/Fachbereich Stadtkultur
Ritterstraße 14
46483 Wesel
Das Museum Kurhaus Kleve verfügt über eine Sammlung, die in einzigartiger Weise alte und moderne bzw. zeitgenössische Kunst miteinander verbindet. Drei wichtige Hauptwerke müssen, nicht zuletzt auch in Hinblick auf ihre Präsentation im Jahr 2010, zur Eröffnung des Erweiterungsbaus, jetzt restauriert werden.
Matarés Bildnis von Elisabeth Schmitz-Delhaes aus dem Jahr 1914 zählt zu den äußerst seltenen Zeugnissen seines malerischen Frühwerks. Das Gemälde ist auch durch seine biografischen Bezüge bedeutend, denn bei der Dargestellten handelt es sich um die Frau des Aachener Architekten Carl Schmitz, eines Freundes und frühen Förderers des Künstlers.
Ewald Mataré, Porträt Elisabeth Schmitz-Delhaes, Ölgemälde, um 1914, Maße: H 105 cm x 85,5 cm, Inv. Nr. 09-XII-I. (c) VG BILD-KUNST, Bonn 2010
Ewald Matarés „Madonna“, geschaffen 1943/45, entstand im Auftrag eines Kölner Sammlers, der eine in einem Bombenangriff verloren gegangene Barockskulptur an der Fassade seines Hauses durch eine moderne Plastik ersetzen wollte. In der Schwingung der Figur klingt das Vorbild deutlich nach.
Ewald Mataré, Madonna mit Jesuskind und Weintraube, um 1943/45, Ulmenholz, farbig gefasst, Maße: H 151 cm x B 52 cm x T 31 cm, Inv. Nr. 06-VI-II. (c) VG BILD-KUNST, Bonn 2010
Unter den Frühwerken von Joseph Beuys ragt die Madonna von 1955 hervor. Sie entstand für eine Krippe, die Beuys zusammen mit einem anderen Schüler Ewald Matarés, Herbert Belau realisierte. Die Figur zeichnet sich durch kühne Abstraktion und delikate Materialwahl aus.
Joseph Beuys, Skulptur, Madonna aus einer Krippe, um 1955, Holz, gefasst, Maße: H 19,8 cm x B 17,5 cm x T 12 cm, Inv. Nr. 91-XII-I. (c) VG BILD-KUNST, Bonn 2010
Kontakt:
Dr. Roland Mönig, Kustos
Museum Kurhaus Kleve
Tiergartenstraße 41
47533 Kleve
Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.
Die Abteilung der Moderne in der Stiftung museum kunst palast umfasst ca. 3.000 Werke bildender Kunst aus dem Zeitraum von 1900 bis in die Gegenwart. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt in der Entwicklung gegenstandsloser Malerei, die mit einer Reihe wesentlicher Beispiele belegt ist. In der Kunst der 1960er Jahre liegt ein besonderes Gewicht auf Werken der Farbfeldmalerei und der Op Art.
Almir Mavignier (*1925), "konvex-konkav", 1964, Inv. Nr. 0-1971-7; Foto Museum
Das Gemälde „konvex-konkav“ von Almir da Silva Mavignier aus dem Jahr 1964 ist ein frühes Beispiel der Op Art. Es ist ein frühes Hauptwerk des Künstlers, das die Stilrichtung der Op Art beispielhaft verkörpert. Die Konservierung und Restaurierung wird in enger Abstimmung mit dem Künstler durchgeführt und ist die Fortführung einer umfassenden Diplomarbeit von Dipl. Rest. Daniela Kocheise, die im Jahr 2009 am CICS – Cologne Institute of Conservation Sciences in Köln abgeschlossen wurde.
Kontakt:
Kay Heymer, Leiter Moderne Kunst
museum kunst palast
Zollhof 13
40221 Düsseldorf
1982 kamen aus dem Nachlass Arthur Kaufmanns 45 Gemälde, diverse nicht aufgespannte Leinwandgemälde und zahlreiche, bisher nicht gesichtete Zeichnungen in den Besitz des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr. Darunter befinden sich seltene Porträts von Künstlern und Schriftstellern, u. a. des Malers Werner Gilles, von George Grosz, Klaus Mann und Oskar Maria Graf, die für das Kunst- und Geistesleben der Weimarer Republik prägend waren. Diese Arbeiten zeigen Kaufmann vor allem als Porträtisten.
Der 1888 in Mülheim geborene und aufgewachsene Arthur Kaufmann studierte 1904 bis 1906 an der Düsseldorfer Kunstakademie Malerei. In den Folgejahren hielt er sich zu weiteren Studienzwecken im Ausland u. a. in Frankreich, England und Italien auf.
Arthur Kaufmann, "Die Geistige Emigration", 1939-64, Triptychon, Öl auf Hartfaser, 213 x 107 cm, 213 x 127 cm, 213 x 107 cm, Inv. Nr. 1877; Bildnachweis: Stadt Mülheim an der Ruhr
Seit seiner Gründung im Jahr 1909 war und ist dem Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr die Förderung und Unterstützung der mit Mülheim verbundenen Künstler ein besonderes Anliegen. Die wissenschaftliche Aufbereitung der Bilder ist nach der Restaurierung in Form einer Ausstellung geplant.
Kontakt:
Dr. Beate Reese, Direktorin
Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr
Die Grafische Sammlung der Kunsthalle Bielefeld, die dem Umfang nach zu den eher kleineren Sammlungen in Nordrhein-Westfalen gehört, beherbergt Werke von guter bis sehr guter, teils herausragender Qualität, die den Vergleich mit großen Grafik-Sammlungen nicht zu scheuen brauchen. Der Bestand ist seit den 1920er Jahren anfangs teils durch bürgerschaftliches Engagement und später in der Regel mit Zuschüssen des Landes Nordrhein-Westfalen erworben worden.
So erhielt die Kunsthalle 1974 als Stiftung aus dem Nachlass des Bielefelder Bürgers Prof. Dr. Dr. Theodor Buddeberg die Zeichnung „Pierrot und Tänzerin“ von August Macke aus dem Jahr 1912 (schwarze Kreide, 22,6 x 28,5 cm), die ein Thema vorbereitet, das in herausragender Weise den Bogen von der Grafischen Sammlung zu August Mackes „Pierrot“ von 1913 schlägt, einem der Hauptwerke der Gemäldesammlung.
Der Ankauf zweier Zeichnungen von Louise Bourgeois aus dem Besitz der Künstlerin (beide: Ohne Titel, Rote Tinte und Bleistift auf Papier, 30,2 x 22,9 cm, bzw. 23 x 29,3 cm) im Jahre 1999 stärkte die zeitgenössische Moderne innerhalb der Grafischen Sammlung nachhaltig. Beide Zeichnungen reflektieren nachdrücklich die Auseinandersetzung der Künstlerin mit ihren grundlegenden Themen des Frauseins und der Mutterschaft. Zeitgleich trat die Staff Stiftung in Lemgo in die Tradition der privaten Förderung der Kunsthallensammlungen ein und setzte mit einem eigens für das Museum als Dauerleihgabe erworbenen Exemplar von Picassos berühmter „Suite des saltimbanques“ von 1905 der Grafischen Sammlung ein neues strahlendes Glanzlicht auf.
Mit den Blättern zum Thema der Gaukler und Artisten, das in seinem Schaffen damit erstmals auftrat und die beginnende, sogenannte „Blaue Periode prägte, entdeckte Picasso die druckgrafische Technik für sich, die er sogleich meisterlich beherrschte. Die Blätter von Picasso inspirierten Rilke zur fünften seiner „Duineser Elegien“.
Bildnachweis: Louise Bourgeois, ohne Titel, 1998; rote Tinte und Bleistift auf Papier, 30,2 x 22,9 cm; Kunsthalle Bielefeld
Kontakt:
Dr. Jutta Hülsewig-Johnen, Stellvertretende Direktorin
Kunsthalle Bielefeld gGmbH
Artur-Ladebeck-Str. 5
33602 Bielefeld
Ein Buch mit dem Titel „Künstlicher Bericht und allerzierlichste Beschreybung/wie die streitbarn Pferdt (durch welche Ritterliche Tugendten mehrers thails geübet) zum Ernst und Ritterlicher Kurzweil geschickt und volkommen zu machen“ ist 1570 in Augsburg gedruckt worden. Es ist schon aufgrund des Themas und der frühen Datierung ein äußerst seltenes und wertvolles Exponat.
In der Dauerausstellung der Burg Altena im Raum „Turnier und Fest“ fügt es sich mit seinen Kupferstichen von edlen Pferden bestens ein und macht die Wertigkeit der Pferde für die Ritter sehr deutlich.
B 2604 "Reitkunst, Künstlicher Bericht und allerzierlichste Beschreibung ..., Augsburg 1570; ansicht im aufgeschlagenen Zustand mit Titelblatt im Kupferstich; Foto Museum
B 2604 Darstellung zweier Ritter zu Pferde im Schwertkampf; Foto Museum
Das zweite Buch mit dem Titel „Der illustrirte Hausthierarzt“ ist in Ulm 1875 gedruckt worden. Es wird in dem Themenraum „Bäuerliches Leben“ auf der Burg Altena präsentiert. Es stellt dort ein wichtiges Exponat für den Bereich der Viehwirtschaft und Landwirtschaft dar.
B 4228 "Der illustrirte Hausthierarzt, Ulm 1875, Ansicht im aufgeschlagenen Zustand mit zweifarbig illustriertem Titelblatt; Foto Museum
B 4228 Detaillierte Pferdedarstellung; Foto Museum
Kontakt:
Dipl. Rest. Holger Lüders
Museen der Burg Altena
Fritz-Thomée-Straße 80
58762 Altena
Der Beginn kontinuierlichen Sammelns von Kunstwerken in Soest ist untrennbar mit dem Verein „Heimatpflege“ verbunden, der 1909 - fünf Jahre nach seiner Gründung - schon das Burghofmuseum einweihen konnte. Ihm und dem älteren „Verein für die Geschichte von Soest und der Börde“ verdankt die Stadt Soest eine fast vollständige Sammlung der Kupferstiche Heinrich Aldegrevers, des bekannten Soester Kleinmeisters der Renaissance. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das mittelalterliche Stadtbild der westfälischen Kleinstadt Anziehungspunkt für viele Maler, darunter Christian Rohlfs, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff.
Aus Soest stammte Otto Modersohn (1865-1943), der in Worpswede ansässig wurde, und Wilhelm Morgner. Durch seinen Freund und Lehrer Georg Tappert erhielt Morgner Einblicke in die damalige Kunstszene und wurde Mitglied in Herwarth Waldens „Sturm“. Seine Werke waren in Berlin (Neue Secession), Köln (Sonderbund-Ausstellung) und in München (Blauer Reiter, schwarz-weiß) zu sehen, wurden sogar in Budapest und Tokio gezeigt. Im August 1917 fiel der 26-jährige Soldat Morgner auf dem Schlachtfeld bei Langemarck in Flandern.
1931 wurden erste Ölbilder und Grafiken des Soester Expressionisten Wilhelm Morgner von der Stadt angekauft und damit der Grundstock zum heutigen Bestand von 60 Ölbildern und über 400 Papierarbeiten dieses Künstlers gelegt. Von den 1950er Jahren bis etwa 1980 gab es hier eine aktive „Kunst-Szene“, die viele national und international namhafte Künstler zu Ausstellungen in Soest anregte, deren Werke nun die städtische Kunstsammlung bereichern. Seit den 1990er Jahren ist der Restaurierungsbedarf an den Morgner-Bildern und an anderen Werken der städtischen Kunstsammlung bekannt, seit 2005 wird er systematisch angegangen. In enger Zusammenarbeit mit dem LWL-Museumsamt für Westfalen und dem sich nur zu diesem Zweck gegründeten Verein der „Freunde des Soester Kunstbesitzes“ werden Jahr für Jahr um die dreißig Kunstwerke (Öl, Druckgrafik, Zeichnung) fachgerecht wiederhergestellt. Die Resultate sind in regelmäßigen Abständen im 1962 eröffneten Wilhelm-Morgner-Haus zu sehen, einem modernen Bau im historischen Zentrum der Stadt Soest, in dem neben Wechselausstellungen dauerhaft viele Werke des Namensgebers, aber auch anderer Soester Künstler zu sehen sind.
Bild: "Sitzender Jude" von Wilhelm Morgner aus dem Jahr 1912, Öl auf Pappe; Foto Museum
Kontakt:
Dr. Norbert Wex, Leiter
Stadt Soest, Abt. Kultur
Jakobistr. 13
59494 Soest
Tel. 02921/66396-17
Fax: 02921/66396-99
E-Mail: museen(at)soest.de
Link zum Museum
Link zu den Soester Kunstfreunden
Das Museum Bochum wird 2010 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kunstsammlung in einer großen Übersicht unter dem Titel „Le Rêve/Der Traum – Motiv und Metapher“ präsentiert, anschließend in verkleinerter Version in einer Dauerausstellung dem Publikum zugänglich gemacht. Die zur Restaurierung vorgeschlagenen Werke sind für beide Vorhaben unabdingbar und ohne restauratorische Maßnahmen nicht auszustellen.
Mit der Präsentation der eigenen Sammlung beteiligt sich das Kunstmuseum Bochum an den Kooperationsprojekten der RuhrKunstMuseen im Rahmen von Ruhr 2010.
Kontakt:
Waldemar Pichura, Verwaltungsleiter
Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147
44777 Bochum
Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus den Jahren 2008 und 2009.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.
Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.
Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.
Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt aus dem Jahr 2008.
Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Ursprungsprojekt.