Am 13. Juli fiel der Startschuss für die Kampagne des Bündnisses „SO_LOS! Die Initiative für faire Honorare“. Zentraler Bestandteil ist eine Online-Umfrage, mit deren Hilfe Daten zu aktuell auf dem Markt zu erreichenden Honorarhöhen erhoben werden. Die Initiative wird zum Startzeitpunkt von 25 Berufsverbänden, Interessenvertretungen und Zusammenschlüssen von und für Solo-Selbstständige(n) getragen. Dazu zählt auch der Verband der Restauratoren (VDR). Weitere Unterstützer*innen stehen in den Startlöchern. Konzipiert und organisiert hat die Initiative das Haus der
Selbstständigen (HDS) mit Sitz in Leipzig.
Im Pressegespräch, das am Rande eines Bündnistreffens zum Kampagnenstart stattfand, sagte Vesna Glavaski, im HDS zuständig für die Konzeption und Umsetzung der Kampagnenumfrage „SO_LOS!“: „Die Kampagne ist meines Erachtens bereits jetzt ein großer Erfolg: Es haben sich binnen kürzester Zeit derzeit 25 Organisationen an dem konzeptionellen Prozess beteiligt und das Thema Honorare für Freie und Selbstständige als gemeinsames politisches Anliegen verstanden.“
Veronika Mirschel vom Referat Selbstständige der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di: „Wenn sich viele Kolleginnen und Kollegen beteiligen, schaffen wir gemeinsam Markttransparenz und können so Machtasymmetrien abbauen.“
Alle Beteiligten des Bündnisses finden Sie auf der Website des HDS.
Ziel der Umfrage ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Honorare und soziale Sicherung für Solo-Selbstständige zu lenken. Seit der Corona-Pandemie ist die gesellschaftliche Sensibilität für dieses Thema gewachsen, denn die Probleme der Selbstständigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft, aber auch der Gastronomie oder im Dienstleistungsbereich betrafen und betreffen nicht nur die Solo-Selbstständigen selbst, sondern fast alle Bevölkerungsgruppen mittelbar. Sie können als Kund*innen und/oder Auftraggeber*innen mitwirken, die Situation von Solo-Selbstständigen perspektivisch zu verbessern.
Die so gewonnenen, anonymisierten Daten werden Solo-Selbstständigen perspektivisch Orientierung und Rückendeckung in individuellen Honorarverhandlungen geben. Berufsverbänden und Interessenvertretungen sollen die Umfrageergebnisse eine fundierte Grundlage liefern, um sich erfolgreich für Honorarerhöhungen einzusetzen und kollektive Honorarverhandlungen offensiver zu gestalten.
Die ersten Ergebnisse werden voraussichtlich im Herbst 2022 veröffentlicht. Sie bilden die Grundlage für weitere Schritte in der Unterstützung von Interessenvertretungen Solo-Selbständiger bei ihren Forderungen nach angemessenen branchenüblichen Honoraren für ihre professionelle Arbeit.